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Ein Auslandsaufenthalt in Rovaniemi/Finnland - Fortsetzung folgt
Ein Auslandsaufenthalt in Rovaniemi - Finnland
Von Jens Fettig, Gießen

  • Teil 1: Die Vorbereitungen

  • Teil 2: Das Studium in Rovaniemi


  • Teil 1: Die Vorbereitungen

    Aller Anfang ist schwer!

    Jetzt ist es bald soweit. Am 4. September 2001 beginnt mein Auslandssemester in Rovaniemi. Wie den meisten Leuten ist es auch mir so ergangen, dass ich erst mal auf der Landkarte nachschauen musste, wo sich dieses Städtchen überhaupt befindet. Es liegt fast direkt unter dem Polarkreis im Norden Finnland und beinhaltet die Universität Lapplands. Diese Universität habe ich mir ausgesucht, um dort zwei Semester Rechtswissenschaften zu studieren. Kaum einer wollte glauben, dass es mich dort freiwillig hingetrieben hat, zumal es doch einige viel attraktivere Länder und Städte gibt, in denen man seine Auslandssemester verbringen kann. Aber ich hatte mir das nun mal in den Kopf gesetzt.

    Bis es aber soweit kam, war eine Menge Arbeit zu bewältigen. Als kleine Hilfe für andere interessierte Studenten möchte ich nun hiermit einen Erfahrungsbericht starten, der skizziert, was ich alles bewältigen musste, um endlich mal von meiner Heimatuniversität wegzukommen und was mir dabei alles passiert ist.

    Angefangen hat alles mit einer Empfehlung, die ich irgendwann einmal in der Uni aufgeschnappt habe, dass ein Auslandsaufenthalt doch was sehr Sinnvolles ist, zum einen für die eigene Weiterentwicklung, zum anderen aber auch, um seine Berufschancen ein wenig zu verbessern. Dieser Gedanke brachte mich dann auch dazu, mich für einen Auslandsplatz im Rahmen des Erasmus-Programms der EU zu bewerben. Dies war eigentlich noch kein großer Akt. Pro Semester einmal wird an der Universität Gießen eine Liste ausgehängt, an der der entsprechend zuständig Lehrstuhl die Auslandsstudienplätze unserer Partneruniversitäten anpreist. Da es sich bei mir um das Erasmus-Programm der EU gehandelt hat, sind dies natürlich nur Universitäten innerhalb der EU. Welche Partneruniversitäten zur Verfügung stehen, ist anscheinend abhängig von der Heimatuniversität und dem Fachbereich, dem man angehört. Im Ergebnis beschränkt sich die Auswahl dann doch. Wer jetzt unbedingt in ein bestimmtes Land möchte, kann dabei also enttäuscht werden.

    An dieser Stelle sollte kurz auf den Sinn eines solchen Austauschprogramms für den Studenten eingegangen werden. Es bringt nämlich einige entscheidende Vorteile, sich diesem Programm anzuschließen, als wenn man es auf eigene Faust versucht, was selbstverständlich auch möglich ist. Zum einen erspart man sich die teilweise recht saftigen Studiengebühren, die von Universität zu Universität sehr unterschiedlich sein können. Zum anderen erwirbt man einen Anspruch auf einen Mobilitätsausgleich, der zwar nicht sonderlich hoch ist, aber jedenfalls eine Erleichterung bedeutet. Des weiteren kann man mit einer gewissen Betreuung rechnen. D.h. man wird zumindest nicht an der Partneruni alleingelassen, sondern es gibt angeblich immer jemanden, der einem hilft.

    Wenn man eine interessante Universität ausfindig gemacht hat, kann man sich diesbezüglich beim Erasmus-Beauftragten bewerben. Der Erasmus-Beauftragte ist in der Regel ein Professor bzw. eine Professorin des Fachbereiches. Die Bewerbung an sich ist kein unüberwindlicher Akt. Hier reicht noch ein normales Bewerbungsschreiben mit Lebenslauf aus.

    Ist diese einmal innerhalb der dafür aufgestellten Frist abgegeben worden, so beginnt das erste bange Warten. Wenn man sich für einen Studienort entschieden hat, an dem sowieso kaum einer studieren will, so hat man relativ gute Aussichten angenommen zu werden. Problematisch wird es jedoch, wenn sich mehr Bewerber für eine Universität melden als Plätze zur Verfügung stehen. Dann muss nämlich ausgewählt werden, wer die geeignetere Person für das Förderprogramm ist. Dies wird natürlich in der Regel die Person mit den besseren Punktzahlen in den bis dato erworbenen Scheinen sein. Clever wäre es natürlich, wenn man auch Kenntnisse der Landessprache vorzuweisen hat. Dazu bietet die Universität immer wieder Fremdsprachenkurse an, die völlig kostenlos sind. Ich selbst habe einen solchen Kurs im vorherigen Semester besucht und konnte deshalb einen entsprechenden Sprachnachweis beilegen. Also einfach mal rechtzeitig informieren.

    Sollte man dann zu den glücklichen, erwählten Menschen gehören, so findet man einige Zeit später eine Zusage in seinem Briefkasten. Damit ist es aber leider noch nicht getan. Jetzt kommt nämlich noch die Anmeldung an der ausländischen Uni und man will ja auch noch ein wenig finanziell gefördert werden.

    Doch zuerst mal zu der Anmeldung. Dazu gibt es ein vorgefertigtes Formular, welches es auszufüllen gilt. Zum einen gibt es das "STUDENT APPLICATION FORM" und zum anderen das "SOCRATES/ ERASMUS LEARNING AGREEMENT". Beide sind gar nicht so leicht auszufüllen. Aber man braucht gar nicht soviel Angst zu haben. Sollte Euer Erasmus-Beauftragter seinen Job halbwegs ernst nehmen, so bietet der Lehrstuhl natürlich seine Hilfe dabei an. So war es zumindest bei uns. Was darüber hinaus ausgefüllt werden musste, war eine Liste der Vorlesungen, die man gedenkt sich anhören zu wollen. Diese Liste ist jedoch nicht verbindlich und kann später noch abgeändert werden. Schwierig ist es jedoch schon jetzt zu wissen, was die Partneruniversität überhaupt für Vorlesungen anzubieten hat. Da muss ich eindeutig sagen, dass sich schon hier der Service der Finnen bemerkbar macht. Ich war meines Wissens nach der einzige, der eine Übersicht seiner Vorlesungen zugesandt bekam. Die anderen Kandidaten mussten alle zusehen, woher sie ihre Vorlesungsübersichten bekamen.

    Ist dies einmal geschafft, so kann man sich an den schon erwähnten Mobilitätszuschuss heranbewegen. Auch hier muss ein Formular ausgefüllt werden, dass aber weniger kompliziert ist. Hauptsächlich werden Sachen wie die Kontonummer erfragt und ob man schon anderweitig gefördert wird, wie z. B. durch BaföG. Die Höhe des Mobilitätszuschusses ist dann ganz unterschiedlich. Dies ist anscheinend abhängig von dem Land und der Tatsache, ob man z. B. BaföG beantragt hat. Ich selbst werde mit 100 Euro pro Monat gefördert, was sich aber noch verändern kann, wenn meinem BaföG-Antrag nicht stattgegeben wird.

    Wenn wir dann schon mal bei dem Thema BaföG sind, so möchte ich auch dazu ein paar Worte verlieren. Wie schon gerade erwähnt, ist der Mobilitätszuschuss von dem BaföG abhängig. Das könnte unter Umständen bedeuten, dass jemand, der ein geringes BaföG bekommt, schlechter dasteht, als wenn er das BaföG ganz lassen würde. Sicher bin ich mir bei dieser Hypothese aber nicht. Jedenfalls habe ich BaföG beantragt und bisher noch keine Zusage erhalten. Zu beachten ist, dass man früh genug einen Antrag stellt, also am besten schon bevor man überhaupt die Zusage der Uni erhält, denn absagen kann man den Antrag ja immer noch. Den Auslandsbafögantrag erhält man von dem für das entsprechende Ausland zuständige Studentenwerk. Eine Adressenliste kann man sich bei seinem Studentenwerk vor Ort geben lassen. In meinem Fall ist dies das Studentenwerk in Kiel. Wie gesagt, kümmert Euch früh genug darum, auch wenn Ihr noch nicht alle Unterlagen haben könnt. Ansonsten geht einfach zuviel Zeit verloren. Mit früh genug meine ich so ungefähr ein halbes Jahr vor Abreise! Es besteht immerhin auch die Möglichkeit, dass Ihr Eure Reisekosten ersetzt bekommt. Im übrigen wird auch ein Sprachnachweis in der Landessprache verlangt!

    Soviel zu dem finanziellen Teil. Was ich zu dem jetzigen Zeitpunkt sonst noch verraten kann, sind lediglich ein paar kleine Tipps.

    Zum einen wäre da die Tatsache, dass es möglich ist, die Email-Adresse Eurer Kontaktperson in der Partneruni zu erfragen. Der Erasmus-Beauftragte der Heimatuniversität sollte so etwas haben. Damit kann man schon einmal direkt vor Ort erfragen, wie die Lage überhaupt aussieht und ob es sich auch lohnt, gerade dort seine Auslandssemester zu verbringen. Natürlich brennen einen auch kleinere Fragen, die man sich auf diesem Weg beantworten lassen kann. Diesen Weg habe auch ich wahrgenommen und ich muss sagen, dass ich begeistert bin, mit welch einer Gründlichkeit die Finnen auf die kleinen Fragen des Lebens eingehen.

    Zum anderen rate ich Euch, für die Zeit des Auslandsaufenthaltes Euch beurlauben zu lassen. Dazu gibt es beim Studentensekretariat ein kleines Formular, was von dem Erasmus-Beauftragten gegengezeichnet werden muss.

    So viel also zu der Vorarbeit. Ungefähr an diesem Standpunkt stehe ich nun heute. Aber bisher habe ich noch nichts von irgendeiner Wohnung oder einem Zimmer in der ausgewählten Stadt erzählt. Nun, dies wird auch recht unterschiedlich von Universität zu Universität gehandhabt. Nach meinem Kenntnisstand ist es bei den meisten Universitäten so, dass der Student sich selbst darum kümmern muss, d.h. Ihr müsst Euch rechtzeitig um ein Zimmer kümmern. In Rovaniemi ist dies etwas anders gewesen. Dort wurde sich automatisch mit der studentischen Zimmervermittlung in Verbindung gesetzt. Diese haben mir dann per Post ein Angebot über ein Zimmer in einer WG unterbreitet, welchem ich zugestimmt habe. Daher hat sich dieses Problem bei mir von allein gelöst. Aber von Bekannten weiß ich, dass diese ein paar mehr Probleme bei der Zimmersuche hatten. Also sollte hierauf besonderer Wert gelegt werden.

    Mehr kann ich zu dem jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Jetzt freue ich mich erst mal darauf, dass am 4. September meine Einführungswoche beginnt, in der ich die nächsten Formalitäten bewältigen muss.

    Sobald ich mehr weiß, werde ich natürlich meinen Bericht fortsetzen. Dann gibt es weitere Infos für alle Interessierten.


    Teil 2: Das Studium in Rovaniemi

    Am 3. September 2001 hat es mich letztendlich nach Rovaniemi verschlagen, der Hauptstadt von Lappland, an der ich mein Auslandsstudium beginnen sollte. Dies ist nun mein Erfahrungsbericht nach ungefähr 3 ½ Monaten Aufenthalt dort. In dieser Zeit ist einiges geschehen und ich versuche hiermit anderen Interessenten ein Bild von dieser doch recht attraktiven Universität zu geben.

    Ein Wort vorweg: Man muss kein Finnisch beherrschen um in Finnland zurechtzukommen.UniversitätSo gut wie jeder beherrscht die englische Sprache und auch die Vorlesungen werden in Englisch gehalten. Somit sollte niemand abgeschreckt sein nach Finnland zu gehen, auch wenn er kein Finnisch sprechen kann.

    Die Ankunft

    Aller Anfang ist schwer und dies gilt ganz besonders wenn man in einem fremden Land ein Studium beginnt, dessen Sprache man unter Umständen noch nicht einmal annähernd beherrscht. In Rovaniemi geben sich die verantwortlichen Personen jedoch die größte Mühe, den Anfang so einfach und angenehm zu gestalten wie nur möglich.

    Das fängt schon mit dem Begrüßungskomitee an. Am Flughafen von Rovaniemi empfing mich und einige andere Studenten, die im gleichen Flugzeug dort eintriefen ein kleines Empfangskomitee. Von dort aus wurden wir zu unseren Unterkünften gebracht und konnten uns schon mal einleben. Jegliche Formalitäten wurden dann in den folgenden Tagen erledigt, wie z. B. die Mietverträge unterschreiben oder die Unterlagen für die Heimatuniversität und das Erasmusprogramm zurücksenden. Diesbezüglich kann man nur sagen, dass sich keine Probleme aufgetan haben , die nicht hätten gelöst werden können. Immer findet man jemanden, der einem bei seinen kleinen persönlichen Problemen zur Seite steht. Außerdem wurde ein Tutorenprogramm eingerichtet, so dass man immer einen Ansprechpartner hat, die einem zeigt worauf man achten muss.

    Die Universität und das Studium an sich

    Als Student sollte diese Frage eigentlich das Wichtigste einem sein: Wie sieht diese Universität eigentlich aus und wie gestaltet sich das Lehrangebot?
    Die Universität ist relativ klein und zentralisiert gebaut. Im Grunde gibt es derzeit das Hauptgebäude und ein zusätzliches Gebäude für Kunststudenten. Man muss als Jurastudent somit mit keinen Unbequemlichkeiten rechnen, da man sich lediglich im Hauptgebäude aufhält. SeeInsgesamt sind jedoch nur vier Fachbereiche dort untergebracht und man kann sich vorstellen, dass die Universität von ihrer Größe her nicht mit deutschen Maßstäben zu vergleichen ist. Das Hauptgebäude ist noch recht neu und bietet einen hohen Komfort für die Studenten. Man hat gepolsterte Sitze in den Hörsälen, überall einen Internetanschluss und eine wunderschöne kleine Cafeteria. Das Essen in der Mensa ist recht gut, aber nach zwei Wochen stellt man fest, dass es doch immer das gleiche ist.

    Was die Bibliothek angeht, so muss man bedenken, dass es eine kleine Bibliothek im Norden Finnlands ist und bei weitem nicht das ist, was man sich manchmal gerne wünscht. Insbesondere an spezieller Literatur mangelt es und viele Bücher sind sehr veraltet. Geld wird in erster Linie in die Bücher gesteckt, die unbedingt benötigt werden. Jedoch bietet sich immer die Möglichkeit gegen eine geringe Gebühr eine Fernleihe aus Helsinki oder anderswo her anzufordern.

    Das Vorlesungsprogramm ist in Rovaniemi ein wenig anders als in Deutschland. Im wesentlichen wird Blockunterricht gehalten, d.h. nach zwei oder drei Wochen Intensivkurs ist eine Vorlesung beendet. Gewöhnlich geschieht dies durch eine Prüfung die auf den Stoff der Vorlesung zurück greift und dementsprechend leicht ist. Danach hat man die Möglichkeit noch eine etwas schwerere Prüfung in der Materie abzulegen, die auf vertieftes Bücherwissen hinausläuft.

    Dies ist jedoch nicht immer der gewöhnliche Gang. Oft wird auch nur dieses letzte Examen angeboten, d.h. man muss völlig auf Vorlesungen verzichten, liest sich einige entsprechende Bücher durch und geht dann in eine Prüfung. Ob dies so sinnvoll ist, darüber lässt sich streiten, aber im letzten Semester war dieser Weg oft der Fall. Insbesondere zu Europäischem Recht, was für internationale Studenten oft sehr interessant ist, wurden keine einzigen Vorlesungen gehalten. Die Folge ist, dass man gesagt bekommt, lies diese und jene Bücher und du kannst dann in dieser Materie eine Prüfung ablegen. Welchen Sinn dies für Studenten hat, die nicht jedem ECTS- Punkt hinterher rennen müssen, ist fraglich und enttäuschend.

    Darüber hinaus besteht aber auch die Möglichkeit mit Absprache einiger Professoren Seminare in besonders interessanten Themenbereiche zu errichten. Man muss sich nur darum bemühen und in der Regel findet man jemanden der seine Wünsche erfüllt.

    Insbesondere das Sprachenangebot ist verlockend. Es werden an der Universität viele verschiedene Sprachen angeboten, die man alle dort lernen oder vertiefen kann. Keiner sollte sich es entgehen lassen dies zu nutzen, auch wenn er kein Finnisch lernen will, so bestehen auch Möglichkeiten was ganz anderes zu erlernen.

    Die Unterkunft und das Leben in Rovaniemi

    Untergebracht wurde ich wie viele andere Studenten in einer 4er- Wohngemeinschaft. Über die Wohnung an sich und die Kosten dafür lässt sich nicht klagen. Haken bei der ganzen Sache ist jedoch die Vermietergesellschaft und die schlechte Lage. Mein Gebäude liegt ungefähr einen 40 Minuten Fußmarsch entfernt von der Universität. Einige Studenten hatten Glück und sind näher bei der Universität untergebracht, zahlen jedoch auch mehr. Das Bussystem ist auch nicht besonders clever, jedoch besteht die Möglichkeit mit Monatskarten zumindest halbwegs erschwinglich in die Universität zu gelangen.

    Die Vermietergesellschaft ist dahingehend etwas unbequem zumal sie zuerst von "fast" jedem Mietkosten für den Monat August verlangt haben, obwohl jeder erst im September eingezogen ist und darüber hinaus ungefähr 50 Euro mehr von den internationalen Studenten verlangt haben im Vergleich zu dem normalen finnischen Studenten. Dies wurde natürlich nicht im Vertrag erwähnt und war dementsprechend eine große Überraschung für uns. Das hat sich jedoch mittlerweile geklärt und wir haben alle unsere Verhandlungen gegen den Vermieter gewonnen. Somit kostet meine Wohnung jetzt ungefähr 160 Euro den Monat.

    Im Gebäude untergebracht sind kostenlose Waschmaschinen. Somit hat man keine Probleme mit seiner Wäsche. Was natürlich auch nicht fehlen darf ist die typische finnische Sauna. Jedes Gebäude hat eine eigene Sauna in der man kostenlos zu bestimmten Zeiten zur Sauna gehen kann. Natürlich getrennt nach Männlein und Weiblein, wie es sich in Finnland so gehört.

    Geschäfte gibt es in der Regel in Hülle und Fülle. Man muss meist nicht weit gehen, um den nächsten Laden ausfindig zu machen. Richtig große Einkaufshäuser befinden sich jedoch am Stadtrand und sind somit mit etwas mehr Aufwand verbunden. Rentiere im Schnee Die Kosten für Lebensmittel sind derzeit etwas höher wie in Deutschland, jedoch hält sich dies in einem vertretbaren Rahmen. Lediglich Alkohol ist ungefähr zwei- bis dreimal teurer als in Deutschland.

    Empfehlen lässt sich der Kauf eines gebrauchten Fahrrades für die Zeit des Aufenthaltes. Rovaniemi ist nicht unbedingt vergleichbar mit deutschen Städten. Die Abstände, die man zurücklegen muss, sind unverhältnismäßig höher als in Deutschland. Aber Vorsicht bei dem Kauf eines Fahrrades: Die Fahrradhändler reparieren die Fahrräder oft nur so, dass sie zwei Wochen halten und danach eine neue Reparatur bedürfen. Deshalb vorher genau überlegen, was man sich andrehen lässt.

    Die Stadt Rovaniemi

    Rovaniemi als Stadt ist ein wenig anders. Es wohnen nicht sehr viele Menschen dort, und jeder der eine Stadt schon mal gesehen hat, wird sagen dass Rovaniemi ein Kaff ist. Damit haben diese Menschen oft recht, aber nicht immer. Rovaniemi vereinigt die Vorzüge einer Stadt mit dem Aussehen eines Dorfes. Man hat unheimlich viel Natur um sich und kann mühelos jeder Sportart nachgehen. Insbesondere für Wintersportarten bietet Rovaniemi ein großzügiges Angebot. Von Skisprung bis Eishockey ist alles dort vertreten, aber natürlich ist es genauso möglich zu Schwimmen oder Fußball zu spielen.

    Abends bieten sich aber dennoch viele Möglichkeiten wegzugehen und den Alltag zu verlassen. Erster Anlaufpunkt ist das Tivoli, die dortige Studentendisko. Aber natürlich gibt es auch viele Pubs und Kneipen. Das ist aber dann auch schon alles.

    Die Stadt selbst ist nicht besonders schön gebaut. Die meisten Häuser wurden nach dem 2. Weltkrieg schnell und effektiv erbaut, dementsprechend fehlt es ein wenig an Abwechslung. Sonnenuntergang Nicht weit entfernt findet man das Büro des Weihnachtsmanns, welcher dort zu jeder Jahreszeit angetroffen werden kann. Die Finnen sind darauf sehr stolz, denn das zieht sehr viele Touristen in der Weihnachtszeit an.

    Das Klima in diesen Breitengraden ist jedoch ein wenig gewöhnungsbedürftig. Der erste Schnee fällt im Oktober und hält sich bis ungefähr Mai. Temperaturen von unter– 30 Grad sind im Winter keine Seltenheit. Man muss sich damit abfinden, dass man die Sonne nicht mehr so oft wie gewohnt sieht und nur 5 Stunden am Tag hell ist. Dies gilt aber natürlich nur in der wirklich extrem Zeit von Dezember bis Februar.

    Fazit

    Das Studium in Rovaniemi ist ein sehr schöne Abwechslung von einem Studium in Deutschland. Man kann sich endlich all denen Themenbereichen widmen, für die man sonst keine Zeit in Deutschland hat. Das Vorlesungsangebot könnte eine Verbesserung vertragen, jedoch gibt sich die Universität große Mühe auch dort ihr Bestes zu tun. Christmas Eigeninitiative hilft oft, um dass Angebot durch z. B. Seminare anzureichern.

    Auch das Leben um das Studium ist sehr schön. Sport- und Naturliebhaber sind hier genau richtig aufgehoben, aber auch die Studenten, die in erster Linie feiern wollen haben hier ihren Spaß, denn es vergeht kaum eine Woche ohne Möglichkeiten auf Partys zu gehen.

    Zusätzlich hat man viele Gelegenheiten, Finnland zu erleben. Durch recht günstige Studententarife bei der Bahn ist es möglich in kurzer Zeit alles wichtige von Finnland zu erleben.

    Mir persönlich gefällt das Leben dort recht gut. Wer also nette Studienatmosphäre, Sport und Natur genießen möchte, der ist hier an der richtigen Adresse.

    Links für Interessierte

    http://www.urova.fi
    http://www.rovaniemi.fi

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