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"Kanzleireport LOH VON HÜLSEN MICHAEL Rechtsanwälte, Berlin" von Stefanie Schumann
Die Kanzlei LVHM ist eine "junge" Kanzlei und wurde im Jahr 2000 als spin-off einer großen, deutschen Wirtschaftskanzlei gegründet. Die acht Anwälte verstehen ihre Kanzlei mehr als spezialisierte, wissenschaftlich ausgerichtete Anwalts-"Boutique", denn als eine alles umfassende international ausgerichtete Großkanzlei. LVHM bietet dabei dennoch ein ausgesprochen breites Spektrum und ist beratend und forensisch vor allem auf den folgenden Rechtsgebieten tätig: Wirtschafts- und Verwaltungsrecht, Arbeitsrecht, Wettbewerbs- und Medienrecht, öffentliches Bau- und Planungsrecht, privates Bau- und Immobilienrecht einschließlich des Rechts der Architekten. Der Kreis der Mandanten ist vielfältig und setzt sich zusammen aus in- und ausländischen Unternehmen, Ministerien auf Bundes- und Landesebene, Universitäten, Kommunen und deren Unternehmen sowie auch anderen Anwaltskanzleien. Die Kanzlei LVHM stellt hohe Ansprüche an die Qualifikation ihrer Anwälte und Anwältinnen.

Arbeitsschwerpunkte

Dem Referendar ist es freigestellt, ob er schwerpunktmäßig für einen Anwalt der Kanzlei und auf dessen Spezialgebiet tätig wird oder ob er wechselt, um so alle Rechtsgebiete kennenzulernen. Dabei werden besondere Interessen des Referendars soweit wie möglich berücksichtigt. Zur Auswahl stehen die Tätigkeitsschwerpunkte Zivilrecht, wobei hier das Arbeitsrecht und das Mietrecht vorherrschen, und das Öffentliche Recht. Im Bereich Arbeitsrecht kann der Referendar alle Facetten der anwaltlichen Tätigkeit kennenlernen. Die Kanzlei versteht sich auf dem Gebiet des individuellen und kollektiven Arbeitsrechts als Full-Service-Kanzlei. Durch die langjährige Gerichts- und Beratungserfahrung der Arbeitsrechtler, drei davon mit Fachanwaltsqualifikation, ist auch für den Referendar, der sich bis zum Referendariat noch nicht intensiver mit dieser Materie auseinandergesetzt hat, ein tiefer und kompetent angeleiteter Einblick in diese Rechtsmaterie möglich. Der Referendar arbeitet bei dem Entwurf von Arbeits- und Anstellungsverträgen mit, verfaßt Schriftsätze und hat Gelegenheit Gerichtstermine wahrzunehmen. Je nach Komplexität des Falles begleitet er ein Mandat vom ersten Mandantengespräch bis zur abschließenden Entscheidung oder Einigung.

Im öffentlichen Recht stehen u.a. Fragen des Öffentlichen Bau- und Fachplanungsrechts, des Vergaberechts, des Umweltrechts oder des Kommunalrechts im Mittelpunkt der Kanzleitätigkeit. Dabei erstreckt sich auch hier die Arbeit des Referendars auf alle juristischen Tätigkeiten.

Ein weiterer interessanter Bereich ist das Medienrecht, wobei die klassischen Bereiche wie das Wettbewerbs- und Markenrecht, Urheberrecht und Presse- und Rundfunkrecht ebenso wie die moderneren Disziplinen des Internet- und Telekommunikationsrechts "am Fall" angewandt und kennengelernt werden können.

Arbeitsbelastung

Es wird erwartet, dass Referendare regelmäßig zwischen 9.00 und 18.00 in der Kanzlei anwesend sind. Dadurch soll eine enge Zusammenarbeit und auch das Kennenlernen der Kanzleiabläufe gewährleistet werden. Deshalb ist es auch erwünscht, dass der Referendar mindestens drei Tage pro Woche in die Kanzlei kommt. Bewährt hat sich dabei ein Block von drei zusammenhängenden Tagen, da so ein konstantes Arbeiten am Fall möglich ist. Die Kanzlei ist aber durchaus flexibel, wenn es darum geht, aufgrund stärkerer Arbeitsbelastung im Rahmen von Arbeitsgemeinschaften oder etwa einer Promotion eine Lösung zu finden. Allerdings sind sog. Tauchstationen nicht im Sinne der Kanzlei, die Wert auf die Ausbildung des Referendars legt. Aber auch hier ist es u.U. möglich, bei intensiver Mitarbeit zu Beginn der Station die Anwesenheit zum Ende hin etwas zu reduzieren.

Vergütung

Die Vergütung hängt von der Leistung ab. Ist die Kanzlei der Ansicht, dass der Referendar hauptsächlich ausgebildet wird und eine Entlastung des Anwalts nicht erkennbar ist, bleibt es daher bei der regulären Ausbildungvergütung. Gute und verwertbare Arbeit wird jedoch monatlich mit 350 bis 750 Euro honoriert.

Arbeitsbedingungen

Jedem Referendar steht ein Arbeitsplatz mit PC, Internetzugang und Telefon zur Verfügung. Derzeit sind zwei Räume für insgesamt fünf Referendarplätze reserviert. Diese liegen wie alle Kanzleiräume in einem lichtdurchfluteten Dachgeschoss. Wegen der großen Fenster kann tagsüber ohne künstliches Licht gearbeitet werden. Die kanzleieigene Bibliothek wird stetig erweitert. Die Lage zwischen Friedrichstraße und Gendarmenmarkt ist nicht nur verkehrsgünstig, sondern auch wegen der Nähe zur Bibliothek der Humboldt Universität und nicht zuletzt wegen der dort angesiedelten Geschäfte und Gastronomie attraktiv.

Bewerberauswahl

Die Auswahl orientiert sich an den Vornoten des ersten Staatsexamens und der Noten der Stationszeugnisse. Dabei sollte der Bewerber mindestens die Note "befriedigend", möglichst im oberen Bereich, erlangt haben. Interessante Praktika oder Nebentätigkeiten, ein LL.M.-Titel oder ein Promotionsprojekt wirken sich positiv auf die Auswahlentscheidung aus.

Einstiegschancen

Nach dem Referendariat bietet sich bei entsprechendem Bedarf durchaus die Perspektive, das bestehende Team bei LVHM zu ergänzen. Dies hängt naturgemäß von vielen Faktoren ab, wie z.B. der Qualifikation und dem Bedarf an Mitarbeitern in der Kanzlei. Langfristig ist eine Expansion auf bis zu 15 Anwälte geplant. Das Einstiegsgehalt bewegt sich zwischen € 45.000 und € 55.000. Nach drei bis vier Jahren wird die Sozienentscheidung getroffen.

Social Life

An dieser Stelle sind die gemeinsamen Mittagessen hervorzuheben, die einen wichtigen Integrationsfaktor während der Stationsausbildung darstellen. Denn hier nimmt der Referendar am kanzleiinternen Informationsaustausch teil, die Anwälte berichten von den absolvierten Gerichtsterminen und lassen die Referendare an ihren gesammelten juristischen und auch persönlichen Erfahrungen teilhaben. Viele Tipps und "Kniffe" für die spätere eigene Tätigkeit lassen sich bei diesen Gesprächen heraushören. Nicht zuletzt der nahegelegene und hoch frequentierte Italiener, der gerne eine Flasche Prosecco spendiert, macht diese Mittagessen zu einer besonders angenehmen Stunde.

Kommentar

Während meiner Station wurde ich hauptsächlich für die Arbeitsrechtler der Kanzlei tätig. Zu meinen Aufgaben gehörte neben der Anfertigung von Kurzgutachten und Vermerken, die meist im Zusammenhang mit der Reform der Zivilprozessordnung und des Schuldrechts standen, vor allem der Entwurf von Schriftsätzen im Rahmen von Kündigungsschutzprozessen. Dabei hatte ich Gelegenheit, mich mit der Problematik des Kündigungsschutzes sowohl aus der Sicht des Arbeitgebers als auch der des Arbeitnehmers auseinanderzusetzen und wurde des öfteren mit der Wahrnehmung von Verhandlungsterminen betraut.

Ich habe sehr gerne bei LVHM gearbeitet und mich stets gut betreut gefühlt. Das Arbeitsklima ist auch insbesondere wegen des immer hilfsbereiten Büropersonals angenehm. Die mir anvertrauten Vorgänge stellten mich immer wieder vor neue Herausforderungen. Andererseits waren sie so ausgewählt, dass sie in den Stand meiner Ausbildung paßten und mit vertretbarem Arbeitsaufwand bewältigt werden konnten. Dabei war die stete Bereitschaft der Anwälte, sich Zeit für ein Fachgespräch zu nehmen, sehr hilfreich.

Wer sich für eines der bei LVHM vertretenen Rechtsgebiete interessiert und Wert auf eine anspruchsvolle Ausbildung durch hochqualifizierte Anwälte legt, die sich die notwendige Zeit für eine persönliche Ausbildung nehmen, sollte sich in der Jägerstrasse vorstellen. Meine Zeit dort war nicht nur "Pflicht", sondern hat mich auch über die Vermittlung notwendiger Kenntnisse für das zweite Staatsexamen hinaus bereichert und hinsichtlich einer zukünftigen Anwaltstätigkeit motiviert.

LOH VON HÜLSEN MICHAEL Rechtsanwälte Jägerstraße 59 10117 Berlin www.lvhm.de

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