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"Betrug in der Kraftfahrzeugversicherung" von Norbert Meschkat / Ralf Nauert (Hrsg.)
Jacob Sander
22.08.2009

Versicherungsbetrug

Eine Rezension zu:

Norbert Meschkat / Ralf Nauert (Hrsg.)

Betrug in der Kraftfahrzeugversicherung


1. Auflage

Luchterhand, München 2008, 440 Seiten, 58,- €
ISBN 978-3-472-07233-1

http://www.luchterhand-fachverlag.de



Um es vorweg zu nehmen: Dieses Buch ist gut und wichtig. Wie der Titel verrät, widmet es sich einem Thema, das oft als Kavaliersdelikt abgetan wird: Betrug in der Kraftfahrzeugversicherung.

Aktuellen Schätzungen zu Folge sind zwischen acht und zehn Prozent der gemeldeten Schäden der Kraftfahrzeughaftpflicht- und der Kaskoversicherung manipuliert. Der hierdurch verursachte Schaden beläuft sich auf über eine Milliarde Euro. Dieser Schaden entsteht dem Versicherungsunternehmen, aber auch den dahinter stehenden Versicherungsnehmern, welche letztlich mit höheren Prämien konfrontiert werden. Versicherungsbetrug aufzuklären und zu vermeiden liegt damit nicht nur im Interesse eines wirtschaftlich orientierten Versicherungsunternehmens, sondern auch im Interesse jedes einzelnen redlichen Versicherungsnehmers.

Das von Meschkat und Nauert herausgegebene Werk vermittelt einen umfassenden Einblick in die Materie, gegliedert in vier Teile.

Teil A widmet sich im Einzelnen dem Betrug in der Kraftfahrzeugversicherung aus versicherungswirtschaftlicher und ökonomischer Sicht, der Betrugsabwehr in der deutschen Versicherungswirtschaft sowie der vorgetäuschten Kraftfahrzeugentwendung.

Teil B zeigt relevante materiell- und prozessrechtliche Aspekte. Der Leser findet hier etwa auch umfassende Ausführungen zum Thema Beweisführung und Beweiswürdigung sowie zu versicherungsvertragsrechtlichen Gesichtspunkten (einschließlich der Rechtslage nach dem neuen VVG).

Teil C arbeitet das Thema Kosten im Betrugsprozess auf. Anhand einer Vielzahl instanzgerichtlicher Rechtsprechung werden insbesondere Detektivkosten und Sachverständigenkosten analysiert.

Teil D betrachtet das Thema Kraftfahrt-Versicherungsbetrug schließlich aus technischer Sicht. Als besonders interessant erweisen sich hier die Ausführungen zu den technischen Methoden der Schadenaufklärung.

Alle Themenbereiche sind sehr verständlich aufbereitet und in der Sache auf den Punkt gebracht. Die einzelnen Autoren vermitteln dem Leser umfassendes Wissen, dies auch anhand von Grafiken, Beispielen und zahlreichen Fotoabbildungen.

Gesamteindruck:
Das Werk von Meschkat und Nauert ist ein Buch von Praktikern für Praktiker. Es bietet Schadensachbearbeitern, Anwälten, Sachverständigen und Richtern eine für die Praxis wohl unverzichtbare Hilfe. Aber auch dem allgemein am Thema Versicherungsbetrug Interessierten kann es als spannende Lektüre empfohlen werden.

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