Jacob Sander
20.07.2009
VVG-Reform und Kfz-Versicherung
Eine Rezension zu:
Jost Henning Kärger
Kfz-Versicherung nach dem neuen VVG
1. Auflage
ZAP / LexisNexis Deutschland GmbH, Münster 2008, 293 Seiten, 39,- €
ISBN 978-3-89655-346-1
Die Reform des Versicherungsvertragsgesetzes (VVG) hat gerade im Bereich der Kraftfahrzeugversicherung in der Regulierungspraxis zahlreiche Veränderungen mit sich gebracht. Das vorliegende Werk „Kfz-Versicherung nach dem neuen VVG“ trägt diesem Umstand Rechnung. Der Verfasser des Buches, Rechtsanwalt Jost Henning Kärger, ist Fachanwalt für Verkehrsrecht und laut Verlagsangaben Referent in der Fachanwalts-Fortbildung.
Nach kurzer Darstellung der Rechtsgrundlagen widmet sich der Verfasser zunächst dem Bereich des Versicherungsvertragsschlusses. Kärger kommt hier zu dem Schluss, dass sich durch die umfangreichen Änderungen in diesem Bereich die Rechtsprechung in Bezug auf Informations- und Beratungspflichten neu positionieren muss. So sei etwa fraglich, wann wie beraten werden müsse, welcher Verzicht zulässig sei und welche Formulierung in den Anträgen und Policen gesetzeskonform sei.
Anschließend werden die unterschiedlichen Vertragsbeendigungsmöglichkeiten dargestellt. Hierbei werden – soweit möglich – die alte und die neue Gesetzeslage aufgezeigt.
Dem in der Kfz-Versicherungspraxis regelmäßig angewandten und nunmehr gesetzlich normierten Institut der vorläufigen Deckung widmet sich das folgende Kapitel. Der Verfasser sieht hier wohl zu Recht noch Auslegungsbedarf und zeigt Interpretationsmöglichkeiten auf. Nachfolgend geht der Verfasser auf den Geltungsbereich der Kfz-Versicherung, mögliche Einwendungen des Versicherers, unterschiedliche Formen der Kaskoversicherung und die Deckung durch die Haftpflichtversicherung ein.
Im Anhang finden sich die Allgemeinen Bedingungen für die Kfz-Versicherung – AKB 2008 – sowie der Gesetzesbeschluss des Deutschen Bundestages – Gesetz zur Reform des Versicherungsvertragsrechts.§§ §
Das Buch zeichnet sich im Ganzen durch seine gelungene, problemorientierte Schwerpunktsetzung sowie durch eine klar verständliche und sehr gut lesbare Darstellung aus. Die Ausführungen sind jeweils anschaulich, prägnant und machen gezielt auf Problemfelder aufmerksam. Die Vielzahl an Quellenhinweisen auf Gesetzesbegründungen, Rechtsprechung und Literaturmeinungen bieten dem Leser schnelle und zuverlässige Orientierungsmöglichkeiten. Hilfreich sind die zahlreichen Beispiele und Hinweise. Abgerundet wird das Buch durch ein umfangreiches Stichwortverzeichnis.
Gesamteindruck:
Eine empfehlenswerte Quelle für alle Verkehrsrechtler, die sich häufig mit deckungsrechtlichen Fragestellungen befassen.
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