Jacob Sander
15.07.2009
Kompaktes Fachanwaltswissen im Versicherungsrecht
Eine Rezension zu:
Wolfgang Halm / Andreas Engelbrecht / Frank Krahe
Handbuch des Fachanwalts Versicherungsrecht
3. Auflage
Luchterhand, Köln 2008, 2.324 Seiten, 129,- €
ISBN 978-3-472-07265-2
http://www.luchterhand-fachverlag.de
Das Handbuch des Fachanwalts Versicherungsrecht von Wolfgang Halm, Andreas Engelbrecht und Dr. Frank Krahe ist in 3. Auflage erschienen. Grund für die Überarbeitung des längst etablierten Nachschlagewerkes für Praktiker im Versicherungsrecht war insbesondere die Reform des Versicherungsvertragsgesetzes (VVG). Bei der Neuauflage wurde daher besonderes Augenmerk darauf gelegt, sowohl die neue Gesetzeslage umfassend darzustellen als auch die aufgrund der VVG-Reform überarbeiteten Versicherungs-Bedingungswerke abzubilden.
Das Handbuch behandelt nahezu sämtliche für die Versicherungspraxis relevante Versicherungssparten in 38 Kapiteln, auf die aufgrund der hier gebotenen Kürze im Folgenden nicht sämtlich eingegangen werden kann. Herausgestellt werden sollen daher nur einige.
So etwa das 1. Kapitel, das sich den Kernfragen des neuen Gesetzes widmet. Wandt beleuchtet hier systematisch alle wesentlichen Vorschriften des neuen VVG. Regelungsgehalt und jeweilige Auswirkungen auf die Praxis werden verständlich dargestellt. In Streitfragen bezieht der Verfasser klar Stellung und gibt hiermit auf Auslegungsfragen erste Antworten, unterschlägt dabei gegensätzliche Auffassungen aber nicht. Beispielweise werden die einzelnen Ansichten zur Leistungskürzung im Fall der groben Fahrlässigkeit überzeugend und anschaulich dargestellt.
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In Zeiten der Globalisierung steigt die Bedeutung des internationalen Versicherungsrechts stetig. Es ist daher erfreulich, dass auch das vorliegende Werk hierzu hilfreiche Informationen enthält. So werden dem Leser zum einen in dem von Lemor verfassten 6. Kapitel umfangreiche Ausführungen zur europäischen Pflichtversicherung geboten. Auch die aktuelle EuGH-Rechtsprechung zur lange streitigen Frage, ob der Geschädigte den Direktanspruch gegen den Versicherer auch in seinem Wohnsitzland gerichtlich geltend machen kann – der EuGH hat dies bejaht –, wurde bereits eingearbeitet. Zum anderen sei das 7. Kapitel von Heiss zum Internationalen Privat- und Verfahrensrecht erwähnt. Heiss versteht es sehr gut, die wesentlichen Regelungen des „Internationalen Versicherungsvertragsrechts“ sowie die Vorschriften der EuGVVO zur gerichtlichen Zuständigkeit bei Versicherungssachen sowie zur Anerkennung und Vollstreckung prägnant und anschaulich darzustellen. §
Die hohe Aktualität des Werkes spiegelt sich auch im 30. Kapitel zum Thema Umwelthaftpflicht wider. Hier finden sich bereist Ausführungen zur völlig neuen Umweltschadensversicherung, eine Versicherung, die zur Abdeckung der aus dem neuen Umweltschadensgesetz erwachsenden Ansprüche bzw. Risiken erschaffen wurde.
Insgesamt überzeugt das Werk durch gute Schwerpunktsetzungen, klare Sprache und stets an der Praxis orientierten Ausführungen. Umfangreiche Quellenangaben in den Fußnoten bieten regelmäßig zuverlässige Orientierungsmöglichkeiten für den an Vertiefung interessierten Leser. Das umfangreiche Stichwortverzeichnis rundet das Werk ab.§§§ §
Gesamteindruck:
Das Handbuch zählt wohl zu den umfangreichsten und besten Nachschlagewerken zum Versicherungsrecht, die derzeit auf dem Markt erhältlich sind. Ein absolutes „Muss“ für jeden im Versicherungsrecht tätigen Anwalt.
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