Florian Kleinmanns 23.01.2005
Recht logisch
Eine Rezension zu:
Jan C. Joerden
Logik im Recht
Grundlagen und Anwendungsbeispiele
1. Auflage
Springer, Berlin/Heidelberg 2005, 371 Seiten mit 100 Abbildungen, 24,95 €
ISBN 3-540-21490-9
http://www.springer.de
Der Autor Jan C. Joerden ist ausweislich des Klappentextes
Inhaber eines Lehrstuhles für Strafrecht und Rechtsphilosophie an der
Universität Frankfurt (Oder). Dementsprechend strafrechtlich sind auch
die Anwendungsbeispiele geprägt, die in das Buch Eingang gefunden
haben. Mit ihnen illustriert der Verfasser Grundstrukturen der
Logik.
Behandelt werden – so die Inhaltsübersicht –
aussagenlogische, klassenlogische, kombinatorische,
quantoren-/modal-/deontologische, relationenlogische,
handlungslogische, syllogistische, fuzzylogische und paradoxe
Strukturen. Jeder Struktur ist ein einzelnes Kapitel gewidmet, die mit
einer kurzen, übersichtlichen Darstellung der Struktur als solcher
beginnen. Den Hauptteil eines jeden Kapitels macht indes
(richtigerweise) die Darstellung der Anwendungsbeispiele aus, die
Verknüpfung der Begriffe der Logik mit denen des Rechts. Dabei bleibt
der Autor leider allzu sehr an der Oberfläche. Nach der Lektüre
erscheint die Zuordnung von Anwendungsbeispielen zu logischen
Strukturen nahezu beliebig, unklar bleibt, wie sich die Strukturen
voneinander unterscheiden und nach welchen Kriterien die eine oder die
andere Struktur anzuwenden ist. Auf die Behandlung von Aspekten, in
denen das Verhältnis zwischen Rechtswissenschaft und Logik
problematisch ist, geht der Verfasser überhaupt nicht ein. Dabei gibt
es davon einige – dem Leser wäre es ein Gewinn, hier die
Werkzeuge an die Hand zu bekommen, mit denen sich die
rechtswissenschaftlichen Probleme logisch lösen ließen.
Gesamteindruck:
Das Buch enthält die wesentlichen Grundlagen der Logik. Darüber hinaus erscheinen viele Ausführungen oberflächlich, redundant oder nicht problembezogen; die eigentlichen Fragen der Logik im Recht bleiben unbeantwortet.
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