Ronald Moosburner
Literatur einfach besser verwalten!Eine Rezension zu: intranda Dr
Literaturverwaltungintranda software Göttingen 2003, 49,75 € incl. Versand Systemanforderungen: teilweise Windows 98 oder aktueller http://www.intranda.de
Bei Seminar- und Hausarbeiten gehört die Bewältigung des Fundstellenchaos bereits zu den unbeliebtesten Aufgaben, denen sich der Bearbeiter stellen muss. Wer jedoch einmal eine umfangreichere wissenschaftliche Arbeit verfasst hat, weiß, dass ohne eine organisierte Verwaltung der herangezogenen Literatur der Überblick im Nu verloren geht. Zieht man nun die herkömmlichen Datenverarbeitungsprogramme aus den verschiedenen Office-Familien heran, so stellt man rasch fest, dass eigentlich erst einmal eine eingehende Schulung Not täte, um das Programm beherrschen zu lernen.
Zudem stellen sich mit Fortgang der Arbeit häufig Probleme ein, die selbst der Profi nicht so ohne Weiteres zu bewältigen vermag. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wünscht sich der Autor nichts sehnlicher als ein einfaches Programm mit einer verständlichen Benutzeroberfläche, dem er wenigstens den umfangreichsten Teil seiner Literaturverwaltung ohne Bedenken anvertrauen kann. Genau diesem Zweck dient die Literaturverwaltungssoftware "intranda Dr" der Firma intranda software. Basierend auf aktuellen Versionen von Microsoft Access stellt das Programm Autoren größerer und kleinerer wissenschaftlicher Arbeiten eine einfache Benutzeroberfläche mit zahlreichen Verwaltungsfunktionen zur Verfügung, die sowohl bei der Planung als auch bei der Arbeitseinteilung während der Erstellung helfen sollen.
Zunächst ein Blick auf die technischen Voraussetzungen: Obwohl das Programm auf Microsoft Access basiert, muss der Benutzer nicht über dieses Programm verfügen, sondern kann ohne weitere Kosten von der CD aus eine
Access-Runtime installieren. Soweit dies erforderlich ist, benötigt der
Benutzer allerdings mindestens Windows 98, was bei den allermeisten Nutzern
inzwischen aber kein Problem mehr darstellen dürfte. Weitere
Installationsvoraussetzungen führt intranda software nicht auf. Ein
Benutzerhandbuch wird nicht mitgeliefert, lässt sich jedoch kostenlos und
ohne nennenswerten Aufwand von der Firmen-Homepage downloaden.
Die Installation vollzieht sich problemlos und der Benutzer findet sich beim
ersten Start in einer schlichten aber funktionellen Umgebung wieder. Im
Mittelpunkt steht die Übersicht der Funktionen, die ein Durchklicken durch
die Kopfleiste weitestgehend erspart. Innerhalb der Übersicht gibt es
nochmals einen Überblick, der die am häufigsten genutzten Funktionen
zusammenfasst. Der Eintrag von neuer Literatur und die Bearbeitung bereits
eingetragener erklären sich auf den ersten Blick von selbst. In einem
kleinen Kasten rechts unten erscheint jedoch auch für jedes Feld eine
Anleitung, so dass man nicht erst mühsam durch eine Hilfe-Datei klicken
muss.
Die Einzelfunktionen beschränken sich nicht nur auf die Eintragung von
Literatur mit allen erforderlichen Daten, sondern ermöglichen auch die
Kontrolle von Abgabe-Terminen und die Zuweisung von Aufgaben bzgl. einzelner
Werke. Gerade die Verwaltung von Bibliotheksdaten sollte bei Studenten das
leidige Thema "Mahngebühren" ein für alle mal beenden können. Auch eine
Kommentarfunktion zur Erläuterung von Fundstellen und als Gedächtnisstütze
bei späterem Wiederauffinden wurde nicht vergessen. Die allgemeine Benennung
der Datensatz-Kategorien ermöglicht den fachübergreifenden Einsatz, ohne
unnötig fachspezifische Kategorien einzuführen. Juristen vermissen zwar
vielleicht auf den ersten Blick die Kategorie „Kommentar“, können jedoch
solche Daten problemlos über die Kategorie „Artikel aus Sammelband“
verwalten. Für den juristischen Bereich noch komfortabler wäre eine
zusätzliche Kategorie "Urteile" gewesen. Daten können importiert und
exportiert werden, zudem kann der Autor nach seinen eigenen Wünschen einen
Kriterienkatalog für ein Literaturverzeichnis zusammenstellen, welches das
Programm dann automatisch erstellt und in die Zwischenablage transportiert.
Freilich tauchen auch noch einige Verbesserungswünsche auf. So wird die an
sich sehr gelungene Verknüpfung der Literaturdaten mit den Verlagsdaten zum
Einen dadurch erschwert, dass beim Neueintrag von Zeitschriften der Verlag
jedes Mal extra eingegeben werden muss. Ein Zugriff auf bereits vorhandene
Verlagsdaten ist nicht möglich. Ein wenig störend ist zudem, dass ein einmal
eingetragener Datensatz etwa in den Bereichen Verlag oder Standort nicht
mehr geändert werden kann. Hat sich hier ein Fehler eingeschlichen hilft nur
noch Löschen und Neueingabe. Jedoch können solche Kleinigkeiten den überaus
positiven Gesamteindruck kaum trüben.
Gesamteindruck: Für eine Erstversion ist intranda Dr bereits
erstaunlich komfortabel. Wer wie die meisten Autoren nicht zu den
Spezialisten der Datenbankprogrammierung gehört, wird darin eine große Hilfe
für seine Literaturverwaltung finden. Spezialwünsche kann das Programm zwar
nicht erfüllen, jedoch ist es problemlos mit einer ergänzenden Verwaltung in
anderen Programmen kompatibel, so dass sich daraus kein Nachteil ergibt.
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