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Artikel 7871
Michael Ludwig

Programm zur Spam-Bewältigung

Eine Rezension zu:

Steganos

Mail CleanUp 5


Steganos, Karlsruhe 2003, CD-Rom oder Internet-Download mit Freischaltung,
19,95 € + 3,68 € Versandkosten (CD-Rom) bzw. 15,95 € (Download)
Für PCs mit Windows 95, 98, Me, NT 4 mit min. SP 4, Windows 2000 oder XP.

http://www.steganos.com


Vorbemerkung
Spam Mails werden seit einiger Zeit zu einem immer größeren Problem. Die Frage nach der Ursache ist leicht zu beantworten: leichtfertiger Umgang mit der eigenen Mailadresse. Hier sich mal in ein Gästebuch eingetragen oder da mal in ein Forum, vielleicht an einen unseriösen Internethändler geraten, der die Adresse weiterverkauft... Und schon flattern einem irgendwann viele unerwünschte Werbemails ins Postfach. Die „Geister die man rief“ wird man nicht mehr los. Fassbar sind die Absender nicht, da sie irgendwo in den USA oder sonst wo auf dieser Welt sitzen und für den Einzelanwender nicht nachzuverfolgen sind. Ist das Kind also erst einmal in den Brunnen gefallen, bleiben drei Möglichkeiten: 1. Man hat viel Geduld beim Löschen der Werbemails, 2. Man wechselt die Emailadresse oder 3. Man versucht es mit einem Spam löschenden Programm wie Mail CleanUp5 von Steganos. Im folgendem soll nun untersucht werden, was dieses Programm taugt.

Erhältlichkeit und Preis
Das Programm ist überall im Handel sowie direkt beim Hersteller erhältlich und der Preis bewegt sich zwischen 15.95 Euro und 25 Euro. Ein Preisvergleich lohnt also.

Lieferumfang
Das große Packet enthält eine CD mit dem Programm, ein kleines Handbuch und eine Postkarte zur Registrierung.

Systemvoraussetzungen
Laut Packungsangaben sind Voraussetzung ein Pentiumprozessor oder vergleichbare CPU, mind. 64 MB RAM, ca. 4 MB freien Festplattenplatz, Windows 95, 98, ME NT 4 (SP 4), 2000, XP. Des Weiteren ein POP 3 Postfach, also sind reine Internet-accounts untauglich.

Programm-Installation
Nach Einlegen der Programm-CD startet die Installation automatisch und ist in weniger als einer Minute abgeschlossen. Die einzige Eingabemöglichkeit während der Installation ist das Verzeichnis, wohin Mail CleanUp installiert werden soll.

Einrichtung des Programms
Das Programm kann automatisch Mailkonten erkennen, die über Microsoft Outlook oder Outlook Express betrieben werden. Die Einstellungen können dann, sofern gewünscht, einfach übernommen werden, lediglich die Zugangskennwörter für die Konten muss man für Mail CleanUp nochmals eingeben. Die Übernahme funktionierte zumindest bei Outlook Express 6 ohne Probleme und sehr schnell.

Funktionsweise
Das Programm arbeitet mit so genannten Spam-Filtern. Es hat also eine Liste, in der einschlägige Bergriffe enthalten sind, die regelmäßig in den Werbemails auftauchen. Das Programm ruft nun die E-Mails von den eingerichteten Konten ab, und filtert diese. Passt eine Mail nicht durch den Filter, wird die Email zum Löschen markiert. Dies kann man automatisch geschehen lassen, man kann es aber auch selbst per Knopfdruck veranlassen, falls man sicher gehen möchte, dass keine wichtige Mail verloren geht.

Benutzung des Programms
Das Programm wartet bereits bei der Installation mit einigen einschlägigen Spam-Filtern auf. Hier kann man aber Überraschungen erleben: Zum Beispiel ist ein voreingerichteter Filter so eingestellt, dass es alle Mails zum Löschen markiert, die das Word „DVD“ im Betreff oder im Text haben. So kann, wenn man nicht aufpasst, die Bestellbestätigung bei einem Onlineversandhaus oder die Benachrichtigung von einer Online-Auktion unbemerkt verloren gehen. Daher sollte man die beiden Filter „DVD“ und „dvd“ gleich zu Beginn der Arbeit mit Mail CleanUp löschen, es sei denn, man hat nichts mit DVDs am Hut. Ebenso filtert das Programm standardmäßig alle Mails die von Adressen kommen, die von „@firstgate“ kommen. Wer zufällig bei firstgate.de Kunde ist, wird sich nicht darüber freuen.

Ansonsten sind die Begriffe gut gewählt, auch wenn sie nicht alle eintreffenden Spam-Mails abfangen können. Hierfür gibt es allerdings die Funktion, eigene Filter einzurichten. Dieses gestaltet sich mitunter schwierig, da man nicht alle möglichen Betreffe erahnen kann, die sich die Versender von Spam-Nachrichten ausdenken. So gehen immer noch einige lästige Werbemails durch das Raster, und müssen manuell vom Benutzer erkannt werden. Auch werden gelegentlich „gute“ Mails als Spam erkannt, und zum Löschen markiert. Daher sollte man vor allem in der ersten Zeit der Benutzung das Programm nicht ganz unbeaufsichtigt laufen lassen, denn so kann schon mal die eine oder andere Mail verloren gehen.

Leider bietet das Programm überhaupt keine Möglichkeit, gezielt erwünschte Mail anzugeben. Es funktioniert also nur in der Richtung, dass man ihm sagt, was man nicht möchte. Das kann unter Umständen aber auch zu Konflikten kommen, je nachdem wie die Filter gewählt sind. Hier wäre wünschenswert, dass man zum Beispiel Mailabsender nennen könnte, die auf jeden Fall immer erwünscht sind. Bleibt zu hoffen, dass dies in einer zukünftigen Version realisiert wird.

Übrigens kann man Mail CleanUp gleichzeitig mit Windows starten lassen. Es bringt dann gleich eine Meldung, wie viele Mails eingegangen sind, und wie viele es davon als Spam erkannt hat. Hier besteht dann die Möglichkeit, sich den Eingang genauer anzusehen oder das Programm allein seine Arbeit tun zu lassen. Anschließend kann das eigentliche Mailprogramm (z.B. Outlook Express) direkt gestartet werden, wo dann nur noch die gewünschten Emails abgerufen werden.

Fazit
Das Programm erfüllt seinen Zweck, wenn es auch vor allem am Anfang der Benutzung keine Zeitersparnis für den Nutzer bringt, da es überwacht werden muss. Nach einer längeren Benutzungszeit mag es aber sein, dass das Löschen von Spam-Nachrichten viel effektiver bewerkstelligt werden kann.

Unterscheiden muss man auch zwischen Analog/ISDN-Anschlüssen und High Speed Anschlüssen wie DSL. Für erstere Gruppe bedeutet es sicher auch eine Senkungsmöglichkeit der Onlinekosten, wenn nicht erst die ganzen Mails heruntergeladen werden müssen, bevor nachgesehen werden kann, worauf man auch verzichten kann. Für High Speed Nutzer spielt es dabei kaum eine Rolle, zumal mit den schnellen Anschluss meistens auch eine Flatrate einhergeht und daher die Dauer des Maildownloads nur eine untergeordnete Rolle spielt. Aber auch hier kann die Zeitersparnis beim Durchsehen der Mail ein Argument sein.

Übrigens schützt das Programm mittelbar auch vor Email-Viren: Da nur die gewünschte Post heruntergeladen wird und da das Programm selbst normalerweise nur den Absender und Betreff abfragt (auf Wunsch kann man sich auch die ganze Mail mit Mail CleanUp ansehen), wird das Risiko, einem Virus von unbekannten Absendern zum Opfer zu fallen, geringer. 100%-ige Sicherheit kann es hier allerdings nicht bieten, da es ja letztendlich immer noch dem Benutzer überlassen bleibt, was er will und was nicht.

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