12 Jahre ZAP auf CD-ROM
Eine Rezension zu:
ZAP Files
Jahrgang 1989 - 2001
ZAP-Verlag, Preis: 102,- € (Für ZAP-Abonnenten 81,- €)
ISBN 3-89655-064-0
www.zap-verlag.de
Systemvoraussetzungen: ab 133 MHz, 32 MB RAM (empfohl. 64
MB),
CD-ROM-Laufwerk, Grafikkarte (mind. 800 x 600 mit 256 Farben)
Betriebssysteme: Windows 9x, Windows 2000, NT (ab 4.0, SP 5)
oder
Windows 2000
Es war 1989, als ein kleiner Verlag begann, eine
"Zeitschrift für
die Anwaltspraxis" - kurz ZAP - herauszubringen. Anders als die
herkömmlichen Juristenzeitschriften stellte und stellt die ZAP ein
neuartiges Periodikum für den Anwalt dar, eine Mixtur aus Zeitschrift
und Nachschlagewerk. Die Herausgeber starteten zunächst mit
vier Themengebieten (Arbeitsrecht, Familienrecht, Mietrecht und
Straßenverkehrsrecht). Der Erfolg ließ sich nicht lange auf sich
warten.
Inzwischen hat das zweimal monatlich erscheinende Magazin seine feste
Anhänger-Schar unter den Praktikern. Heute besteht die ZAP aus sieben
Ordnern und ca. 6000 Seiten.
Den Ritterschlag erhielt die
Zeitschrift Anfang 2000, als die Bundesrechtsanwaltskammer sich zur
Mitherausgeberschaft der ZAP entschloss. In seiner Begründung führte
der Präsident der BRAK, Dr.
Bernhard Dombek, exakt die Gründe
an, weswegen die ZAP einen so stürmischen Erfolg hatte und noch hat:
"Durch zusammenfassende Aufsätze zur Rechtsprechung (...)
gewährleistet die ZAP in vorbildlicher Weise, daß der Allgemeinanwalt
sich zu einem vertretbaren Preis über aktuelle Entwicklungen
unterrichten kann. In dieser Zeitschrift wird im besonderen Maß dem
Umstand Rechnung getragen, daß die Beiträge lesbar sind. Die
Zusammenfassung auf das Wesentliche erlaubt es dem Anwalt, den Aufsatz
in voller Länge zu lesen." (Die vollständige Erklärung kann
hier nachgelesen werden.)
Mit den
"ZAP Files" legt der Verlag nun sämtliche Jahrgänge
der Zeitschrift bis Ende 2001 auf einer CD-ROM vor.
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Das Programm macht nach dem Start einen übersichtlichen, aufgeräumten
Eindruck.
Auf den ersten Blick scheint die Software auf dem windows-üblichen
Hilfe-Format aufzusetzen. Doch ein Blick auf die Info-Box verrät, dass
es sich um eine "aufgebohrte" Version handelt, die sich der Local
Eyes Version der Makrolog GmbH bedient.
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Das Programm ist
schnörkellos und dementsprechend sehr resourcenschonend. Es läuft sogar
auf älteren Rechner (133 MHz) problemlos.
Die Benutzerführung geschieht mittels der klassichen
Zwei-Fenster-Struktur. Im linken Bereich findet der Nutzer die
einzelnen
Themengebiete und Fächer, die er von der Papier-Version her kennt. Im
Windows Explorer-Stil kann man sich durch die einzelnen Punkte hangeln.
Erfreulich ist vor allem, dass die Unterpunkte nur eine Ebene tief
sind,
so dass zu keiner Zeit die Übersicht verloren geht.
Im rechten Fenster findet der User die jeweils aufgerufenen Dokumente
wieder. Leider liegen (fast) sämtliche Dokumente nicht im
Text-, sondern im Grafik-Form vor. Die Software bedient sich daher auch
des CPC-Moduls, das den meisten wahrscheinlich vom Juristischen
Internet-Magazin JurPC
her bekannt sein dürfte.
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Daraus ergeben sich für den Nutzer
eine Vielzahl von Nachteilen, auf die sogleich einzugehen ist.
Was daneben auffällt, ist die Tatsache, dass hier ein wenig
unsorgfältig
gearbeitet wurde. So wurden manche Seiten schief eingescannt, was beim
Lesen nicht allzu sehr stört, hinsichtlich der CD-ROM aber keinen allzu
professionellen Eindruck vermittelt.
Wie schon oben dargestellt, sind sämtliche Dokumente als Grafiken
abgespeichert. Das führt dazu, dass der Menüpunkt "Bearbeiten" - mit
den
allgemeinüblichen Unterpunkten "Kopieren", "Ausschneiden" und
"Einfügen" - hier fast gänzlich seinen Sinn verliert, weil der Nutzer
eben nicht einfach bestimmte Sätze oder Worte markieren und in den
Zwischenspeicher kopieren kann.
| Auch die eigentlich bei
Zeitschriften-CD-ROMs übliche Export-Funktion ist dadurch in ihrer
Funktion sehr stark begrenzt.
So können die einzelnen Seiten nur in die Grafik-Formate TIFF oder BMP
oder ins PDF-Format exportiert werden. |
Dies ist natürlich insbesondere
bei Urteilen ärgerlich, die der Nutzer evtl. in seiner Textverarbeitung
weiterverwenden will.
Gut gelöst dagegen ist
die Suchfunktion, die schnell und effektiv und zugleich extrem leicht
handhabbar ist. Der User kann hier entweder sämtliche Dokumente
durchsuchen oder sich auf bestimmte Bereiche (z.B. Aufsätze,
Eilnachrichten oder Rechtsprechung) begrenzen. Vorbildlich ist auch die
Notizverwaltung, bei der der Anwender für jedes Dokument eigene
Anmerkungen anlegen und diese jederzeit wieder problemlos aufrufen
kann.
Ein Wort des Lobes verdient auch der extrem günstige Preis
der
CD-ROM. Für knapp mehr als nur 100,- € erhält der Käufer hier sämtliche
zwölf Jahrgänge der Zeitschrift. Ein vorbildliches
Preis-Leistungs-Verhältnis.
Gesamtbewertung:
Die
"ZAP Files" hinterlassen einen gespaltenen Eindruck. Auf
der einen Seite überzeugt die einfache Handhabbarkeit der Software, der
geringe Preis und die resourcenschonende Performance. Auf der anderen
Seite ist das Vorliegen der Dokumente im bloßen Grafik-Format und die
sich daraus ergebenden Einschränkungen ein nicht zu unterschätzender
Kritikpunkt.