Alexander Levenetz
Drucken ist nicht gleich drucken – wirklich!
Eine Rezension zu:
"FinePrint 2000" von FinePrint Software, LLC
Preis: € 47,50
Betriebssysteme: Windows 9x/ME/2000/XP
www.fineprint.com
www.context-gmbh.de
Wer ärgert sich nicht manchmal darüber, daß man
für vergleichsweise wenig Text eine komplette Seite schönen weißen
Papiers quasi verschwendet hat, obwohl es keinen negativ berührt
hätte, wenn die Information auch kleiner auf dem Papier dargestellt
worden wäre? Sei es, daß man dem Baum darin nachweint, sei es, daß man
dies in einem Büro diesen Monat schon 1.000 Mal gemacht hat und es
langsam ins Geld geht. Es wäre doch wirklich praktisch, wenn man statt
z.B. 4 Seiten zu drucken, das ganze auf nur einer Seite untergebracht
hätte. Da die Propagierung des papierlosen Büros offensichtlich noch
ein größerer Scherz als der Y2K-Bug war, stelle man sich einmal vor,
wie viel Platz man dadurch nebenbei noch sparen würde! Geht nicht?
Gibts nicht. Genau, denn die Software-Schmiede FinePrint, USA, hat
schon seit Jahren ein gleichnamiges Produkt auf dem Markt, das genau
das tut und noch ein bißchen mehr. Der Vertrieb in Deutschland erfolgt
durch die Context-GmbH über deren Website. Auf beiden Seiten kann das
Produkt als Shareware zum Testen heruntergeladen werden. Auch der Kauf
kann dort erfolgen.
In medias res: Hat man die Software wie üblich installiert, gibt es
einen neuen "Drucker" namens "FinePrint 2000". Wählt man diesen beim
Drucken statt des eigentlich installierten Druckertreibers, eröffnen
sich einem die wunderbaren Funktionen der neuen Software, sofern man
sich traut, einmal den Einstellungen-Button anzuklicken.
Dort kann man dann angeben, daß bis zu acht Seiten auf eine Seite
Papier gedruckt werden. Man wählt man aus, auf welchem der real
angeschlossenen Drucker die Ausgabe erfolgen soll, ob das mit oder
ohne einen Rahmen geschehen soll und ob z.B. Platz für einen Lochrand
(und wenn ja, welchen) gelassen werden soll. Interessant ist die
Möglichkeit vorformatierte Texte auszuwählen, die etwa als Hintergrund
oder am Rand erscheinen, z.B. "Abschluß" im Querdruck. Das erspart
einem das handschriftliche Gekrakel auf dem Papier und erleichtert
bzw. ermöglicht erst etwa das ordentliche und systematische
Archivieren. Wem die vorhandene Auswahl nicht reicht, kann beliebig
eigene erstellen und/oder z.B. Dateien als Verwendung für ein
Wasserzeichen (mit variabler Dichte etc.) im Dokument angeben.
Interessant ist auch, daß FinePrint die Einstellungsmöglichkeiten beim
eigentlichen Drucker erweitert. So finden sich – was natürlich vom
jeweiligen Drucker abhängt – einige Funktionen, die vorher
nicht vorhanden waren.
Sehr praktisch ist weiter, daß man in den Einstellungen auch auswählen
kann, daß der Druck in das PDF-Format erfolgen soll. So kann man PDF
mit den gleichen Funktionen erstellen, wie wenn tatsächlich auf Papier
gedruckt würde. Das ist z.B. gerade wieder für die Ablage interessant.
Denn pdf sind zwar schon vergleichsweise klein in der Dateigröße im
Vergleich zu Word-Dokumenten, doch ist offensichtlich, daß ein
einzelnes Dokument weniger Platz verbraucht als z.B. acht. Von der
Übersichtlichkeit und der Tatsache, daß sich zusammengehörige
Information unter Umständen in einem Dokument übersichtlich auf einer
Seite statt acht Seiten darstellt, einmal ganz abgesehen.
Man könnte weiter jede Einstellungsmöglichkeit hier darstellen, doch
würde das nichts bringen. Wichtiger ist, daß FinePrint für wirklich
jeden etwas an Funktionen bieten wird – auch wenn man glaubt, daß es
überflüssig ist. Denn hat man sich einmal daran gewöhnt (und das geht
sehr schnell!), wird man es nicht mehr missen wollen! Jeder User wird
für sich interessante Möglichkeiten entdecken und diese fortan sehr
regelmäßig, wenn nicht sogar immer nutzen. Um das zu vereinfachen,
kann FinePrint auch als Standarddrucker ausgewählt werden. Will man
die Funktionen einmal nicht nutzen, bzw. sich den
Einstellungsbildschirm ersparen, weil man es nicht braucht, drückt man
einfach die Shift-Taste während des Klicks auf den Drucken-Button und
es wird der ursprüngliche Standardrucker mit seinem Standardtreiber
direkt angesprochen – was will man noch?
Resultat: FinePrint 2000 erscheint anfangs unnötig, doch ist es eines
dieser fiesen kleinen Tools, die man einfach mal so eben nebenher kurz
installiert und ,schwupps, ohne die man nie mehr arbeiten will, weil
es so unglaublich praktisch ist und der Einfachheit und ausgereiften
Integration wegen sogar bei der Nutzung regelrecht Spaß macht. Über
die Jahre hinweg ist das Produkt gereift, und in der jetzigen Version
findet sich auf Anhieb nichts, was man sich noch wünschen würde. Der
Preis erscheint angesichts der vorhandenen Möglichkeiten und der
Flexibilität des Produkts angemessen, zumal Mengenrabatte und
Schüler-/Studentenermäßigungen möglich sind. Eine Ermäßigung eigener
Art kann sich allerdings auch der Normalbürger beschaffen: Statt das
Produkt von den deutschen Seiten zu beziehen, kann er es für $ 39,95
auf den US-Seiten von FinePrint kaufen
25.09.02
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