Das Dateiformat pdf als plattformunabhängiges
Vehikel zur Anzeige von Dokumenten in Verbindung mit dem Acrobat
Reader von Adobe dürfte nicht wenigen Leuten bekannt sein. Sicherlich
ebenfalls nicht unbekannt und nur selbstverständlich ist die
Möglichkeit, diese pdfs mit Mitteln aus dem Hause Adobe zu
erstellen.
Es kommen jedoch immer mehr Produkte von anderen Software-Herstellern
auf den Markt, die mehr oder weniger erfolgreich versuchen, in den
sicherlich interessanter und damit auch lukrativer werdenden Markt der
PDF-Erstellungssoftware einzusteigen. Eines dieser Produkte heißt
"pdfFactory Pro" und stammt aus dem Hause FinePrint Software, USA,
deren Produkte in Deutschland durch die Context-GmbH vertrieben
werden. Auf beiden Internetseiten kann das Programm als
Shareware-Datei heruntergeladen werden und dann bei Gefallen später
nach Bezahlung mit einem Registrierungsschlüssel als Vollversion
aktiviert werden. So hat man also die Möglichkeit, das Programm vor
dem Kauf erst einmal zu testen – was allerdings heute Standard bei
Software ist.
Wie wohl bei den meisten dieser Programme wird auch durch pdfFactory
Pro ein Druckertreiber installiert, über den vorhandene Dokumente dann
"gedruckt" werden, um am Ende als PDF-Datei auf der Festplatte
gespeichert zu werden. Es gibt noch den kleineren Bruder, pdfFactory
(also ohne "Pro"), der einige Features weniger hat, was noch
darzustellen sein wird.
Die Software muß wie immer erst einmal installiert werden. Das aber
ist das übliche Kinderspiel: Setup-Programm starten,
Standard-Antworten/-Buttons klicken und fertig. Der Rechner muß nicht
einmal neu gestartet werden, sofern man Windows XP benutzt. Nach der
Installation wurde von der Software ein neuer "Drucker" namens
"pdfFactory Pro" erstellt.
Die Verwendung nun ist ebenfalls denkbar einfach: Man öffne ein
Dokument, z.B. eine Worddatei. Da ein Nur-Text-Dokument eine zu wenig
anspruchsvolle Aufgabe wäre, nehmen wir eines mit einigen bunten
Grafiken und einer etwas ausgefalleneren Schriftart anstatt der
üblichen Arial oder Times New Roman ("Das kann ja jeder..."). Ach, die
Datei enthält Internet-Links? Umso besser! Daran scheitern nämlich
etliche andere Programme, die dann zwar die Links bunt (idR ja blau)
darstellen, nur tut sich leider nichts, wenn man drauf klickt, da das
nur ein normaler Text ist. Die Linkinformation ging also beim
"Drucken" verloren. Nicht so bei pdfFactory Pro. Links in der Form "
http://" oder
www.xyz.de werden als solche erkannt und
sind auch im PDF dann als normale Links anklickbar. Das ist sicherlich
angesichts der heutigen Omnipräsenz von Internet-Links in Dokumenten
fast schon ein Muß. Allerdings läßt sich FinePrint dieses Feature auch
bezahlen: Der kleinere Bruder pdfFactory kann das unter anderem nicht
und ist mit € 67 erheblich billiger. Der teurere Preis der Pro-Version
rechtfertigt sich allerdings durchaus durch einige weitere
interessante und nützliche Features. So wartet die Pro-Version z.B.
mit etlichen Features auf, die die Sicherheit von Dokumenten
betreffen. Es kann etwa das Öffnen und Anschauen von Dokumenten nur
mit einem Paßwort erlaubt werden. Oder es kann das Ausdrucken verboten
werden, ebenso wie das Verändern etc. Man kann dabei zwischen einem
Verschlüsselungsgrad von 40 bit und 128 bit wählen. Letzteres
funktioniert nur mit der neusten Version 5.0 des Acrobat Readers (der
Software von Adobe zum Anzeigen der PDF). Das alles kann extra
angewählt werden in dem Fenster, das sich öffnet, nachdem man auf
"Drucken" gegangen ist. Dort gibt es weiter die Möglichkeit z.B. einen
Dokument-Titel, Autor, Stichworte usw. anzugeben, etwa um das Dokument
und dessen Inhalt leichter identifizieren zu können. Ebenso kann dort
angegeben werden, wie mit Links und Schriftarten verfahren werden
soll. Hat man all die Einstellungen erledigt, kann man sich das PDF
direkt anzeigen lassen (in Verbindung mit dem Acrobat Reader) und/oder
das Dokument speichern.
Weiß man trotz der intuitiven und einfachen Bedienung einmal nicht
weiter, gibt es eine Hilfefunktion, die die vorhandenen Möglichkeiten
knapp aber ausreichend erklärt. Weiter positiv anzumerken ist, daß in
der deutschen Version unter dem Reiter "Information" im
Einstellungsfenster eine Email-Adresse für Hilfe-Anfragen angegeben
ist. Ob hier Hilfe erfolgt, wie schnell dies geschieht und ob sie
brauchbar ist, wurde nicht getestet, da es schlicht nicht nötig
war.
Resultat: pdfFactory Pro bietet auf einfachste Weise alles, was man
für das Erstellen von qualitativ hochwertigen PDF benötigt. Schriften
werden korrekt und sauber erkannt und dargestellt, Links werden
korrekt übernommen, die Sicherheitseinstellungen lassen keinen Wunsch
übrig und die Handhabung könnte einfacher nicht sein. Im Vergleich zum
Adobe Acrobat 5.0 erscheint der nicht ganz billige Preis von € 130,-
für die Pro-Version noch erträglich, zumal Staffelpreise angeboten
werden, genauso wie Ermäßigungen etwa für Schüler und Studenten. Eine
Ermäßigung eigener Art kann sich allerdings auch der Normalbürger
beschaffen: Statt das Produkt von den deutschen Seiten zu beziehen,
kann er es für $ 99,95 auf den US-Seiten von FinePrint
kaufen...
25.09.02