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Artikel 5888
Dr. Martin Bahr


32 Jahre Versicherungsrecht auf einen Schlag

Eine Rezension zu:

CD-ROM Versicherungsrecht
Rechtsprechung / Aufsätze / AVB

15. Auflage, Stand: 2002
Verlag Versicherungswirtschaft, Karlsruhe 2002, Preis: 665,- €

http://www.vvw.de

Systemvoraussetzungen: IBM-kompatibler PC mit 486-Prozessor (Pentium empf.),
mind. 12 RAM, (16 MB RAM empf.),
Betriebssysteme: Windows 3x, 9x, NT, 2000, XP


Anders als manche Konkurrenz-Produkte setzt die Software nicht auf dem Gerüst des Internet Explorers auf, sondern benutzt das Betrachtungsprogramm "Folio Views".

Bild 1 Nach dem Start zeigt sich der erste große Vor- und zugleich Nachteil dieses Produktes.

Vorteil: Auch noch ältere Rechner (z.B. 486 mit 12 MB RAM) können problemlos benutzt werden. Nachteil: Die grafische Aufbereitung und visuelle Benutzerführung ist sehr puritanisch, mit Farben und Features wird arg gegeizt.

CD-ROM Versicherungsrecht benutzt durchgehend eine vertikale Frame-Struktur. Es hat die übliche Menüleiste, daneben verwendet es Registerkarten und Icon-Menüs.

Zusätzlich hat es eine in die Menüstruktur integrierte Suchmaske, mittels dessen eine Schnellsuche innerhalb weniger Sekunden möglich ist. Bild 2

Die CD-ROM hat vier große Inhalte: (1) Urteile, (2) Aufsätze, (3) AVB und (4) das CD-ROM-Benutzerhandbuch.

Ein wenig verwirrend ist die anfängliche, vom Programm selbst vorgeschlagene dreiteilige Frame-Struktur. Dem untersten Fenster kommt nur in bestimmten Modi eine Funktion zu, in allen anderen Varianten liegt es dagegen ungenutzt herum und schränkt dadurch das Lesevergnügen z.T. erheblich ein. Zwar kann der Nutzer den unteren Frame durch Verschieben der Fensterrahmen verkleinern, jedoch bleibt diese Einstellung dann dauerhaft bei. Sobald der Nutzer wieder dieses Fenster benötigt, muss er es erneut manuell verschieben. Hier wäre eine automatische Anpassung in zukünftigen Versionen vorteilhaft.

Gewöhnungsbedürftig sind die Registerkarten. Ihre Funktionsweise erschließt sich dem Nutzer nicht auf Anhieb. Hat er jedoch einmal ihre Wirkungsweise begriffen, handelt es sich um eine durchdachte Konzeption und um ein mächtiges Suchwerkzeug.

Bild 1 Beim Layout und bei der Grafik scheiden sich bekanntlich die Geister. Ein wenig mehr Farbe täte CD-ROM Versicherungsrecht aber durchaus gut. Hier wäre eine buntere Farbskalierung, ohne gleich ins Spielerische abgleiten zu müssen, wünschenswert.

Was dagegen gut gelöst ist, ist die Fussnoten-Funktion. Wird man bei anderen Programmen durch das Hin- und Herspringen arg genervt, poppt bei dieser Software ein eigenes kleines Fenster mit dem entsprechenden Vermerk auf.

Die CD-ROM beinhaltet mehr als 34.5000 Entscheidungen zum Versicherungs-, Haftungs- und Schadensrecht und mehr als 3.000 Aufsätze und Fachbeiträge. Zeitlich umfasst CD-ROM Versicherungsrecht die letzten 32 Jahre der "Zeitschrift für Versicherungsrecht". Zusätzlich finden sich die wichtigsten Allgemeinen Versicherungsbedingungen abgedruckt.

Vorbildlich ist die Konfigurierbarkeit und die Exportfunktion. So kann der Nutzer die Icon-Leiste nach eigenen Wünschen zusammenstellen. Auch beim Exportieren zeigt das Produkt seine klaren Vorteile. Neben dem üblich Papierausdruck ist eine Exportierung in die gängigen Formate (u.a. TXT, RTF) möglich.

Überarbeitungsbedürftig ist die Notizfunktion. Während andere Programme die Verwaltung der Nutzer-Anmerkungen automatisch übernehmen, muss der Nutzer hier umständlich eine eigene sog. Schattendatei erzeugen. Leider ist diese Funktion in der Hilfe nur sehr spärlich beschrieben, so dass der weniger erfahrene User hier längere Zeit zum Nachlesen investieren muss.

Gesamtbewertung:
Das Programm ist sein Geld, auch in dieser Höhe, durchaus wert. Immerhin erhält man damit mehr als 30 Jahrgänge der "Zeitschrift für Versicherungsrecht". Ein wenig schade ist, dass die Entwickler viele sehr gute Ansätze durch manche weniger intuitive oder z.T. veraltete Funktionen in ihrer Qualität reduzieren. Auch wäre die konsequentere Nutzung der multimedialen Einsatzmöglichkeiten einer CD-ROM wünschenswert. An vielen Stellen begrenzt sich die Software auf die bloße textliche Wiedergabe. Einen großen Vorteil hat die Software jedoch unbestritten: Auch auf älteren Rechnern ist sie problemlos einsetzbar.


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