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Artikel 303
Ralf Hansen

talk&translate
- der erste automatische Dolmetscher
PC-Computerprogramm

linguatec Sprachtechnologien GmbH, München, November, 1999

Systemvoraussetzungen:

MS Windows 95, 98 oder NT
Prozessor mit mindestens 233 Mhz
mind 48 MB Arbeitsspeicher;
empfohlen 64 MB
ca. 250 MB verfügbare Festplattenspeicher
Windows kompatible Soundkarte mit 16 Bit
und Mikrofoneingangsbuchse
CD-ROM-Laufwerk

Preis: DM 298,00,-

http://www.linguatec.de


Talk&Translate ist das erste vollautomatische Dolmetschprogramm. Es wird auf der Systems '99 in München der Öffentlichkeit vorgestellt, hat aber bereits 1998 in einer Preversion den European Information Technology Prize erhalten. Die gesprochene Sprache wird mittels Mikro unmittelbar in eine andere Sprache übersetzt. Bisher ist nur eine Version Englisch/Deutsch-Deutsch/Englisch verfügbar. Weitere Sprachen sollen aber folgen.

Das Produkt beruht auf den interaktiven technischen Möglichkeiten der - in enormer Expansion befindlichen - Computerlinguistik. Das Programm beruht auf der IBM ViaVoice Technologie, die inzwischen ausgereift ist, nachdem die Probleme der Erstversionen weitgehend behoben worden sind. Gesprochenes wird dabei zunächst in Text, also in Schrift, umgewandelt. Das Übersetzungsprogramm überträgt diesen Text dann entweder vom Deutschen in das Englische oder umgekehrt. Bereits im Personal-Translator PT 2000 (der bereits unter http://www.jurawelten.de/literatur/mmprogramme/286 besprochen worden ist) wurde diese Slot-Grammar-Technologie erfolgreich eingesetzt. Folgerichtig wird diese Übersetzung als gesprochener Text in Echtzeit ausgegeben, so daß eine simultane Benutzung möglich ist. Allerdings sollte die Textfassung - wie der Test gezeigt hat - noch einmal nachbearbeitet werden, um schriftsätzlich einsetzbar zu sein.

Nach der Verlagsankündigung beträgt die Erkennungsgenauigkeit bei einer Diktiergeschwindigkeit von max. 150 Worten pro Minute ca. 95 %. Der Test ergab, daß dies etwas hoch gegriffen ist, aber in der Tendenz durchaus zutrifft, sofern nicht ein zu komplexer (verschachtelter) Satzbau gewählt wird. Wesentlich verbessert gegenüber früheren Versionen von ViaVoice ist das Outloud-Sprachausgabemodul. Die Sprachsynthese klingt nicht mehr völlig "blechern", sondern ist klar und deutlich zu verstehen. Eine vollständige "Human-Kompatibilität" kann hier jedoch nicht erwartet werden, da auch dieses Programm nur ein Hilfsmittel ist und das Erlernen fremder Sprachen nicht ersetzen kann und sollte. Darauf weist der Hersteller in einem ausgezeichneten Booklet zur CD-ROM auch deutlich hin. Aber nur wer wirkliche Perfektion erwartet, wird von diesem Programm enttäuscht. In der Tendenz hält es, was es verspricht. Allerdings ist das Programm in der Lage, Sprachbarrieren abzubauen. Da es auch auf einem Laptop oder Notebook einsatzfähig ist, kann es auch auf Reisen eine Hilfe sein, zumal es auch am Schreibtisch einsetzbar ist. Eine vom Hersteller nicht genannte Verwendungsmöglichkeit ist der Einsatz beim Erlernen der betreffenden Sprache, quasi im Sinne eines privaten Sprachlabors. Ohnehin sind die Zeiten nicht mehr fern, in denen Betriebssysteme wie Windows (2000) nicht mehr durch Tastatur und Maus, sondern durch Sprache gesteuert werden.

Ein Tischmikrofon ist im Leistungsumfang ebenso enthalten, wie ein elektronisches Englisch-Wörterbuch mit der bereits beim PT-Translator eingesetzten One-Click-Funktion. Die Arbeit des Mikrofons ist völlig problemlos, wenn die neue Hardware ordnungsgemäß installiert wird. Die Installation von CD-ROM ist problemlos. Das Programm läuft zuverlässig. Ein Absturz war auch beim Test nicht zu verzeichnen. Programmoberfläche und Funktionen entsprechen dem Windows 98-Standard, folglich ist eine einfache Bedienung gewährleistet.



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