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Artikel 295
Ralf Hansen

Gesetzestexte multimedial:
Beck'sche Gesetzestexte auf CD-ROM

Schönfelderplus

Deutsche Gesetze
Zivilrecht. Strafrecht.Verfahrensrecht

Beck Texte auf CD-ROM, Edition 15, Stand: 1. November 1999
(Ausgabe: Januar 2000),
DM 98,-, Aktualisierungen: ca. DM 48,-
Einzelplatzlizenz; Netzwerkbedingungen auf Anfrage
ISBN 3-406-45784-3


Sartoriusplus

Verfassungs- und Verwaltungsgesetze

Beck Texte auf CD ROM, Edition 11, Stand: 1. November 1999
(Ausgabe: Januar 2000)
DM 98,-, Aktualisierungen je ca. DM 48,-
Einzelplatzlizenz; Netzwerkbedingungen auf Anfrage
ISBN 3-406-45788-6


Systemanforderungen:


Mindestens PC ab 80486-Prozessor und 8 MB Hauptspeicher
komplett installiertes CD-ROM-Laufwerk am Arbeitsplatzrechner
4 MB freier Speicher auf der Festplatte
Maus, Windows 95/98 oder Windows NT

http://www.beck.de


Die 15. Edition des elektronischen Schönfelders und die 11. Edition des elektronischen Sartorius warten mit einer interessanten Neuerung auf: Dem "Beck'schen Bücherregal". Was die Softwareentwicklung angeht, geht der Beck-Verlag insgesamt sehr innovative Wege und beweist auch insoweit seine marktführende Stellung. Dieses "Bücherregal" (so ganz kommt die digitale Welt von der Printwelt glücklicherweise denn doch nicht los) strukturiert die Publikationen des Verlages, die mit dem erprobtem Programm der "Beck-Connectivity" ausgestattet sind, in einer Menüliste und erlaubt den komfortablen Wechsel zwischen diesen Produkten an einem Arbeitsplatz bei gleichzeitiger Anwendung. Die Ausstattung der Edition suggeriert wenigstens die Existenz eines Buches, kann der Jewel-Case doch auch als Illusion eines Buches im Regal seines "Buch-Platz" finden.

Die Datenbank läuft sicher und zuverlässig. Abstürze waren nicht zu verzeichnen (was man nicht von allen auf Markt befindlichen CD-ROM -Datenbanken sagen kann). Die Benutzeroberfläche weist den üblichen Windows98 Standard auf. Wenn trotz der ausgezeichneten Bedienungsanleitung Probleme auftauchen sollten, steht eine Hotline von Mo. - Fr. 9.00 - 17.00 h kostenlos zur Verfügung. Entsprechende Fragen können selbstredend auch per E-Mail gestellt werden. Die ausgezeichneten Booklets zu den Editionen dürften aber kaum Fragen offenlassen, wenn Systemkompatibilität besteht.

Die neuartige Software erlaubt es, mehrere CD-ROM's aus dem Hause Beck integriert zu benutzen und über mehrere Produkte hinweg die wesentlich verbesserte Suchfunktion zu benutzen. Dies hilft erheblich Zeit bei der Anwendung zu sparen. Ohnehin erfaßt das Produkt sofort alle installierten Beck-Produkte und hebt sie rot hervor. Die optische Gestaltung kann sich sehen lassen. Das Design ist sehr ansprechend und augenschonend. Dies weiß zu schätzen, wer Stunden vor dem Computer verbringen muß. Auch ältere Titel - ohne "Connectivity" - lassen sich einbinden, jedoch ist hier noch - mit teilweise erheblichen - Fehlerquellen zu rechnen. Die Bedienung ist denkbar einfach. Wer mit Windows-Anwendungen vertraut ist, wird keine größeren Schwierigkeiten haben. Ungemein verbessert wurde insbesondere die Paragraphensuche, die bei den Vorauflagen noch zu erheblichen Fehlerquoten führte. Die Sucheinschränkung über die Option "In wichtigen Textteilen suchen" ist sinnvoll, um nicht völlig überflüssige Suchergebnisse angezeigt zu bekommen. Dies ist besonders bei der Volltextsuche über Stichworte nützlich. Alternativ kann auch im Sachverzeichnis geblättert werden. Selbstredend kann die Paragraphensuche auch über das Inhaltsverzeichnis erfolgen. Insoweit sind alle Möglichkeiten der Printausgabe in der elektronischen Fassung erhalten geblieben. Im übrigen behalten die Printausgaben neben der Hypertextfassung durchaus ihren bleibenden Wert. Die Änderungen beruhen nicht zuletzt auf deutlicher Kritik aus dem Benutzerkreis (s. etwa noch "Juristische Datenbanken für Studenten und Rechtsreferendare". Wer auf die Mausunterstützung verzichten möchte, kann auf Tastenkombinationen zurückgreifen.

Weitere Veränderungen der Abfragesoftware und andere Neuerungen sind in Aussicht gestellt und sollen bereits im Verlauf des Jahres realisiert werden. Nachdem der Verlag sich dankenswerterweise entschlossen hat, den EGV in die Gesetzesdatenbank aufzunehmen, könnte erwogen werden, weitere zentrale Texte des Sartorius II in die elektronische Ausgabe zu integrieren, da die deutsche Rechtsanwendung - nicht nur im öffentlichen Recht - ohne Rückgriff auf Europa- und Völkerrecht kaum mehr möglich ist. Dies betrifft insbesondere das gemeinschaftsrechtliche Sekundärrecht, also maßgeblich Verordnungen und Richtlinien der Europäischen Gemeinschaft. So wäre zu erwägen, bestimmte, das Privatrecht betreffende Richtlinien in die elektronische Sammlung des Schönfelder aufzunehmen.

Das Jahr 2000 bringt auch für die elektronischen Gesetzessammlungen Neues. Die elektronischen Editionen werden nunmehr von den Printausgaben abgekoppelt. Dies ist angesichts der unterschiedlichen Medien sinnvoll und einsichtig. Entsprechend wird sich die Nummerierung der Editionen ändern (in 1/2000; 2/2000, etc.), die nunmehr definitiv vierteljährlich (jeweils zum mittleren Monat des Quartals) erscheinen und nicht mehr nach Bedarf, je nach Aktivität des Gesetzgebers. Dies kann für den Anwender durchaus zu einer Verteuerung führen.

Die elektronischen Editionen weisen gegenüber den Printeditionen eine breitere Inhaltspalette auf. So enthält der Sartoriusplus gegenüber der Printedition einige Texte mehr: AsylbLG, BENeuglG, EGV, FlurbG, KatSG, LabBV, PostUmwG, WaStrVermG. Interessant wäre die Aufnahme der Zustimmungsgesetze zu den Verträgen von "Maastricht" und "Amsterdam", da in Bereich des Verhältnisses von Europarecht und Verfassungsrecht immer wieder Auslegungsfragen auftauchen und Gesetzestexte online zu recherchieren in Deutschland keineswegs komfortabel ausgestaltet ist. Ganz abgesehen von der eher "unappetitlichen" Diskussion über die Entgeltlichkeit des Zugriffs auf Informationen, die dem Bürger gegenüber dem Staat jederzeit offenstehen sollte. Auch der Schönfelderplus enthält einige Gesetzestexte mehr als die Printedition: AnfG 1879 (ak), GebrMG, KO (ak), PatG, PatGebG, PatAnmV, PatAnwO, VerglO (aK), WZG (ak). Betroffen ist damit vor allem der wichtige Bereich des gewerblichen Rechtsschutzes. Die meisten der betroffenen Texte waren vor Jahren in den Schönfelder integriert, wurden aber aus Platzgründen ausgelagert. So ist es für die wirtschaftsrechtliche Arbeit zwingend notwendig, bei der Arbeit mit dem Markenrecht, auf das alte Warenzeichengesetz zurückzugreifen, da auch ältere Entscheidungen (die sich auf das WZG stützen) teilweise wenig von ihrer Relevanz eingebüßt haben. Nichts anderes gilt für die außer Kraft befindliche Konkursordnung. Die Beibehaltung in der elektronischen Fassung ist nur zu begrüßen und sollte auf weitere Texte ausgeweitet werden. Erwägenswert wäre in diesem Zusammenhang eine weitergehende Berücksichtigung der Materien des Bank- und Kapitalanlagerechts.



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