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"Medienrecht" von Dieter Dörr / Rolf Schwartmann
RA Dr. Stephan Schenk
05.05.2009

Guter Einstieg

Eine Rezension zu:

Dieter Dörr / Rolf Schwartmann

Medienrecht


C.F. Müller, Heidelberg 2008, 184 Seiten, 18,- €
ISBN 978-3-8114-3825-5

http://www.cfmueller-verlag.de



Das Lehrbuch zum Medienrecht von Dieter Dörr und Rolf Schwartmann bietet einen hervorragenden Einblick in das im Studium doch eher vernachlässigte Thema des Medienrechts. Das Buch richtet sich hierbei in erster Linie an Studenten, welche etwa das Medienrecht als Schwerpunkt im Studium gewählt haben. Darüber hinaus soll es aber auch Praktikern einen prägnanten Überblick bieten.

Das Buch beschränkt sich zwar auf das nationale Medienrecht, enthält jedoch zumindest einen kleinen Einblick in die völker- und europarechtliche Ebene. Der Schwerpunkt liegt im öffentlich-rechtlichen Medienrecht, wobei die zivilrechtlichen Bereiche, wie das Wettbewerbsrecht, in gebotener Kürze angeschnitten werden.
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Das Buch gliedert sich in sechs Teile. In einem ersten Teil wird eine Einführung ins Medienrecht gegeben. Die Einführung beschränkt sich jedoch nicht wie so oft auf einen kleinen Überblick, sondern spricht gezielt viele Aspekte an, welche auch für den Praktiker nützlich sind. So werden neben einer ausführlichen Definition des Begriffs „Medienrecht“ etwa auch die Aufgaben eines Medienjuristen erörtert und einen Überblick über die Arbeitsmittel gegeben. Dieses zeigt, dass das Buch nicht die Sicht aus der Praxis vernachlässigt, was leider oft in juristischen Büchern der Fall ist.
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Der zweite Teil skizziert das Medienrecht im Grundgesetz. Hier werden die einzelnen Grundrechte aus dem Blickwinkel des Medienrechts dargestellt. In einem dritten Teil wird das Medienrecht nach den medialen Erscheinungsformen unterteilt. Hier werden etwa das Presserecht, Rundfunkrecht, Filmrecht usw. näher erläutert. Der vierte Teil setzt seinen Schwerpunkt im Allgemeinen Persönlichkeitsrecht, dem gerade im Medienrecht eine besondere Rolle zukommt und das stetig an Bedeutung zunimmt. Im fünften Teil werden sog. übergreifende Regelungen zur Ausgestaltung und Beschränkung des Medienrechts thematisiert. Hierzu gehören der Jugendschutz, das Wettbewerbs- und Kartellrecht und schließlich auch das Datenschutzrecht, welches in jüngster Zeit Mittelpunkt vieler Diskussionen ist.§ Der letzte Teil bietet schließlich einen knappen Einblick ins Europa- und Völkerrecht aus der Sicht eines Medienrechtlers.

Am Ende eines jeden Teils finden sich unter der Überschrift Fazit und Glossar eine knappe Zusammenfassung des vorangehenden Kapitels und eine Erläuterung der wichtigsten Begriffe. Im Anhang ist ein umfassendes Stichwortverzeichnis enthalten, so dass der Leser auch die Möglichkeit erhält, gezielt nach Schlagwörtern zu suchen.
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Gesamteindruck:
Das Buch zeichnet sich durch seine Praxisbezogenheit und seinen doch etwas unorthodoxen Aufbau aus, der allerdings seine Berechtigung hat. Darüber hinaus eignet es sich aber auch sehr gut für Studenten, da Übungsfälle eingebaut worden sind, es kurze und knappe Erklärungen bereit hält und nicht mit Theoriestreitigkeiten überfrachtet ist. Für nur 18,- € ein ausgesprochen lohnenswertes Buch.§

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