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Artikel 9116
Ronald Moosburner
26.04.2004

Exzellente Vorbereitung auf Examensklausuren

Eine Rezension zu:

Karl-Heinz Fezer

Klausurenkurs im Handelsrecht

3. Auflage

C.F. Müller, Heidelberg 2003, 283 Seiten, 17,- €
ISBN 3-8114-3901-4

http://www.cfmueller-verlag.de

Der Klausurenkurs im Handelsrecht von Karl-Heinz Fezer ist in der dritten Auflage nicht nur in neuem Gewande, sondern auch gleich unter einem leicht veränderten Titel (die Vorauflage erschien noch als "Handelsrecht. Fälle und Lösungen") herausgekommen. Die dritte rein äußerliche Neuigkeit besteht darin, dass der Klausurenkurs in die schwerpunkte-Reihe gewechselt ist und somit als günstige Ergänzung des in Kürze neu erscheinden Lehrbuchs zum Handelsrecht von Hübner dient.

Auch inhaltlich sind einige Änderungen vorgenommen worden, worunter die Grundkonzeption des Werkes als Repetitorium und Examinatorium aber nicht gelitten hat. Die 21 Fälle sind originalen Sachverhalten aus der Rechtsprechung nachgebildet und mit sehr ausführlichen, durchweg ausformulierten Lösungsskizzen versehen. Vervollständigt werden sie durch umfangreiche Hinweise auf die Rechtslage vor der Handelsrechtsreform von 1998.

Die ersten vier Fälle behandeln allesamt Probleme des Gewerbe- und des Kaufmannsbegriffs. Dabei wird die Rechtslage vor der Handelsrechtsreform ausführlich nachgezeichnet. Auch das formelle Handelsregisterrecht wird bereits im gebotenen Umfang dargestellt. Diesem Abschnitt folgen zwei Fälle zum Firmenrecht, die die wichtigsten einschlägigen Probleme dieses Bereichs umfassend berücksichtigen. Auch das Firmenmissbrauchsverfahren wird vorgestellt. Auch hier findet der Leser wieder eingängige Erläuterungen zu den Änderungen durch die neue Rechtslage, unter der sich das Recht der Firmennamen deutlich gelockert findet.

Die §§ 25 ff. HGB, die im Anschluss behandelt werden, gehören zu den schwierigsten, aber auch klausurrelevantesten Tatbeständen des Handelsrechts. Gerade im Falle von § 25 HGB sind bereits die dogmatischen Grundlagen heillos umstritten. Bei den § 27 und 28 HGB gilt es dagegen vor allem, die wichtigsten Standardprobleme zu beherrschen. Die Fallsammlung gibt hier ausreichend Gelegenheit zur Übung. Thematisch zusammenhängend wird auch das Recht des Unternehmens- und des Beteiligungskaufs erörtert, das auch durch die Schuldrechtsreform beeinflusst wurde. Die kontroverse Frage der Schadensberechnung bei der Haftung für falsche Angaben beim Beteiligungskauf ist dagegen auch nach der neuen Rechtslage noch nicht hinreichend geklärt.

An Standardfälle zur Publizitätswirkung des Handelsregisters sowie zur Prokura schließen sich die Probleme des Scheinkaufmanns und der Scheingesellschaft an. Dann werden speziellere Probleme behandelt, die – mit Ausnahme des Rechts des Handelskaufs selbstverständlich – in solcher Tiefe wohl nur für das Wahlfach relevant sein dürften.

Gesamteindruck:
Insgesamt stellt das vorliegende Fallbuch eine ganz exzellente Vorbereitung auf Examensklausuren dar. Vorbildlich sind die ausführlichen Lösungen, einfallsreich die Fälle, die sich keineswegs nur auf Standardkonstellationen beschränken, die man in jedem Kurzlehrbuch findet. Deshalb ist es jedem Examenskandidaten eindringlich zu empfehlen.

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