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Artikel 9114
Stefanie Samland
24.04.2004

Fallorientierte Darstellung

Eine Rezension zu:

Peter Jung

Handelsrecht


3. Auflage

Lernbücher Jura

C.H. Beck, München 2004, 338 Seiten, 19,80 €
ISBN 3-406-51467-7

http://www.beck.de


Das bis zur zweiten Auflage in der Reihe Studium Jura erschienene Buch von Jung wurde nun die die Reihe Lernbücher Jura aufgenommen und ist vom Layout her so aufgebaut wie das bekannte Verwaltungsrechtslehrbuch von Detterbeck. Es überzeugt vor allem durch die übersichtliche Seitenaufteilung und die zahlreichen Übersichten, Klausurhinweis und Beispiele. Jedes Kapitel enthält zudem Zusammenfassungen und Wiederholungsfragen am Ende. Auch ganze Klausurfälle werden präsentiert, um dem Leser einen Eindruck von handelsrechtlichen Klausuren zu vermitteln. Auf die Besonderheiten dieser Fallbearbeitung geht der Autor auch schon im Einführungskapitel ein.

Jung richtet sich sowohl an Studenten, die Handelsrecht nur im Pflichtfach belegen, als auch an solche, die eine handelsrechtliche Wahlfachgruppe gewählt haben, und an Referendare. Welche Kapitel für welchen Teil der Leserschaft bevorzugt geeignet sind, weist er schon im Vorwort auf. So wird der Pflichtfachstoff vom Kaufmannsbegriff bis hin zur Rügelast beim beiderseitigen Handelskauf ergänzt durch weitergehende Kapitel über die kaufmännische Rechnungslegung, das Transportrecht sowie das internationale Handelsrecht.

Nach der Einführung beginnt der Verfasser mit dem in §§ 1 ff. HGB behandelten Kaufmannsbegriff. Den einzelnen Kaufmannsbegriffen wird eine Übersicht vorangestellt, aus der schon die Systematik der ersten sechs Paragraphen erkennbar wird. Da gleich in § 1 HGB diverse Tatbestandsmerkmale weiter definiert werden wollen, bietet das Lehrbuch eine klausurtechnisch aufgebaute Darstellung des Gewerbes und des Handelsgewerbes. Wer diesen Bereich gründlich durcharbeitet und verinnerlicht, sollte in der Klausur mit der Prüfung der Ist-Kaufmannseigenschaft aus § 1 HGB keine Probleme mehr haben, Gleiches gilt auch für den Schein-Kaufmann in § 5 HGB. In diversen Beispielsfällen wird ebenfalls verdeutlicht, wie der Kaufmann zu prüfen ist. Am Ende dieses Kapitels steht ein Klausurfall, der sich mit dem Kaufmann im Internet befasst.

Auch das folgende Kapitel über das Handelsregister ist klausurnah gestaltet, so wird hier u.a. die negative Publizität nach § 15 I HGB anhand ihrer Tatbestandsvoraussetzungen erläutert. Es folgen weitere Kapitel zur Firma, zum Unternehmen und zu den Hilfspersonen des Kaufmanns. Sie alle sind, wie eingangs schon erwähnt, anschaulich mit Beispielen und tabellarischen Zusammenfassungen hinterlegt und durch Wiederholungsfragen ergänzt. Der Vertretung des Kaufmanns wird ebenfalls ein eigenständiges Kapitel gewidmet, später folgen Ausführungen zum Handelskauf und zum Kommissionsgeschäft.

Gesamteindruck:
Wer mit diesem Buch nicht(s) lernt, ist selbst schuld. Für fortgeschrittene Leser werden die leicht verständlichen und anschaulich aufbereiteten Pflichtstoffinhalte schon bekannt sein, aber dem Einsteiger bietet dieses Buch wirklich alle Möglichkeiten, sich die nötigen Kenntnisse im Handelsrecht anzueignen. Eine kleine Einschränkung des Lesevergnügens bilden die vielen Nach- und Verweise, die in Klammern in den Text eingefügt sind. Gerade die Verweise innerhalb des Buches hätten in Fußnoten gesetzt werden können.

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