Herzlich willkommen auf jurawelt.com

Zur neuen Webseite: jurawelt.com

Zum Forum: forum.jurawelt.com


Artikel 4397
Christoph Menzel

Keine Angst vor der internen Revision!

Eine Rezension zu:

Deutsches Institut für Interne Revision e.V.

Prüfungsleitfaden für die Revisionspraxis


Reihe IIR-Schriftenreihe Band 21

Erich-Schmidt-Verlag, Berlin, 88 S., 22,60 €
ISBN 3-503-05890-7

www.erich-schmidt-verlag.de


Das Rechnungswesen ist und bleibt eines der sensibelsten unternehmerischen Bereiche. Es sollte von fachkundigem Personen überwacht und betrieben werden. Nur durch entsprechende interne Regelungen ist man in der Lage sich vor "bösen" Überraschungen zu schützen. Das Rechnungswesen kann als Spiegelbild unternehmerischen Handels angesehen werden. Mit dessen Hilfe werden Werteflüsse dokumentiert, daneben bietet es Steuerungsmöglichkeiten und kann als Grundlage für das Controlling herangezogen werden.

Mit dem im Erich Schmidt Verlag neu erschienenen Buch - Prüfungsleitfaden für die Revisionspraxis - macht das Institut für Interne Revision e.V. noch einmal die gestiegene Bedeutung dieses unternehmerischen Bereiches deutlich.

Das Institut hat sich zur Aufgabe gemacht, einen Prüfungsleitfaden für die Revisionspraxis herauszugeben. Damit sollen grundlegende Darstellungen revisorischer Fragestellungen in Geschäftsbuchhaltung und Kostenrechnung erarbeitet werden. Die Schwerpunkte des Werkes liegen bei Aspekten einer wirtschaftlichen, ordnungsgemäßen und zielführenden Funktionserfüllung auch und insbesondere im Rahmen von Prozessketten.

Drei große Bereiche kennzeichnet das Buch: die Geschäftsbuchhaltung, die Kostenrechnung sowie die gesetzlichen Vorschriften zur Aufbewahrung von Unterlagen.

Die Buchhaltung zeichnet in chronologischer Abfolge alle Geschäftsvorfälle auf - der Wertefluss des Unternehmens wird mit Hilfe der Buchhaltung dargestellt. Mit ihr werden die Vermögens- und Kapitalverhältnisse aufgezeigt. Dies ist insofern wichtig, als man anhand des Kapitals und seiner Verwendung mögliche Änderungen nachvollziehen muß. In diesem Zusammenhang spricht man auch von der sog. horizontalen Kapital- Vermögensverflechtung. Die sog. Analyse der vertikalen Strukturverflechtung hat keine Beziehung zum Vermögen, d. h. sie zeigt nicht die Verwendung der finanziellen Mittel auf. Gegenstand dieser Verflechtung ist vielmehr die Darstellung des Verhältnisses von Eigenkapital zu Fremdkapital. Eine "saubere" Buchführung erleichtert eine wirtschaftliche Analyse des Unternehmens. Der Arbeitskreis Revision des Finanz- und Rechnungswesens des Instituts für Interne Revision e.V. zeigt vor diesem Hintergrund im ersten Teil des Buches wichtige Einzelfragen hinsichtlich bestimmter Buchhaltungsbereiche auf. Die steigende Komplexität unternehmerischer Aktivitäten macht es erforderlich neben der Hauptbuchführung auch sog. Nebenbuchhaltungen zu implementieren, dies sind z. B. die Kontokorrentbuchhaltungen, Kreditor- und Debitorenbuchhaltung sowie die Anlagenbuchhaltung.

Die Pflicht zur Buchführung ergibt sich aus originärer bzw. derivativer Gesetzesbestimmung. Gem. § 1 i. V. m. §§ 238 ff. HGB hat jeder Kaufmann Bücher zu führen. Vor dem Hintergrund einer steuerrechtlichen Gleichbehandlung bestimmen die §§ 140, 141 AO die derivative Buchhaltungspflicht. Diese ist immer dann zu befolgen, wenn bestimmte Grenzen überschritten werden. Die Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung - kurz GoB § 238 Abs. 1 S. 1 HGB - gilt generell. Ein fremder Dritter muß jederzeit in der Lage sein, sich in angemessener Zeit einen Überblick über die Geschäftsvorfälle und über die Lage des Unternehmens zu verschaffen - § 238 Abs. 1 S. 2 HGB. Daneben machen als Schwerpunkte des Internen Kontrollsystems organisatorische Grundlagen (z. B. die Frage nach der Anwendung bestimmter Kontierungsplänen, die Belegfunktion) wesentliche Merkmale aus.

Der zweite Teil beinhaltet das interne Rechnungswesen - die Kostenrechnung. Sie dringt nicht nach außen. Mit ihr werden notwendige Kostendaten für die unternehmerische Führung bereitgestellt, mit dessen Hilfe der Unternehmensführung Hilfen für künftige unternehmerische Handlungen an die Hand gegeben werden. Die Kostenrechnung kann vor dem Hintergrund wirtschaftlichen Handelns nicht genug hervorgehoben werden ! Der Arbeitskreis des Instituts für Interne Revision zeigt im Hinblick auf die Bedeutung dieses betrieblichen Teilbereiches die hohe Bedeutung auf. Das Controlling muß vor dem Hintergrund einer effektiven Kostenplanung und Kostenkontrolle wirksam sein. Mit Hilfe von detaillierten Prüfungsansätzen versucht man dem Rechnung zu tragen.

Ergänzt wird der Leitfaden durch Ausführungen zur gesetzlich vorgeschriebenen Aufbewahrung von Unterlagen.

Dem Arbeitskreis "Revision des Finanz- und Rechnungswesens" des Instituts für Interne Revision ist eine prägnante und verständliche Darstellung wichtiger unternehmerischer Teilbereiche gelungen!

Impressum | Datenschutz