RA Niclas Bamberg / RAin Stefanie Kleinmanns
15.04.2012
Kompliziertes einfach gemacht
Eine Rezension zu:
§ Rainer Buchholz
Grundzüge des Jahresabschlusses nach HGB und IFRS
7. Auflage
C.H. Beck, München 2011, 516 Seiten, 24,80 €
ISBN 978-3-8006-4188-8
http://www.beck.de
Der „Buchholz“ gehört für das Thema des Jahresabschlusses zu den Standardwerken. Die neu erschienene 7. Auflage berücksichtigt die aktuellen Entwicklungen im Bereich der internationalen Rechnungslegung und wurde im Übrigen komplett überarbeitet. Das Buch ist nun Teil der Reihe Vahlens Lernbücher in einem größeren Format als bisher. Den Platzgewinn bei gleichbleibender Seitenzahl nutzte der Verfasser zur Erhöhung der Anzahl der Abbildungen und zum Ausbau Aufgaben- und Lösungsteils. Bemerkenswert ist, dass der Preis des Werkes sich nicht verändert hat.
Auf den mehr als 500 Seiten werden von Herrn Prof. Buchholz sehr viele wichtige Informationen zum Jahresabschluss in diesen Bilanzarten zusammengestellt. Dabei helfen zahlreiche Beispiele, den Stoff umzusetzen und geistig nachzuvollziehen.
Der Jahresabschluss nach IAS/IFRS ist etwas umfangreicher als der nach HGB, da im Jahresabschluss nach IAS/IFRS eine Eigenkapitalveränderungsrechnung und eine Kapitalflussrechnung erstellt werden muss. Auf diese Unterschiede und vor allem ihre Bedeutung geht der Autor tiefer ein, als der Umfang von nur 516 Seiten vermuten lassen. So wird genau dargestellt, nach welchen Kriterien eine im Vergleich zu HGB eigenständige Eigenkapitalveränderung aufgestellt werden muss. Dieses sehr komplexe Thema wird sehr anschaulich erklärt. Beim Verständnis hilft auch der Aufbau des Buches: Wer den Jahresabschluss nach HGB dank dieses Buches verstehen konnte, der wird immer wieder auf die Veränderungen im Vergleich zum Jahresabschluss nach IFRS hingewiesen. Diese Unterschiede prägen sich tatsächlich gut ein und fördern die Interpretationsfähigkeit wirtschaftlicher Umstände aus dem Vergleich von beiden Jahresabschlüssen ein und desselben Unternehmens.
Vorbildlich dargestellt wird, wie eng das Eigenkapital im Jahresabschluss nach IFRS im Vergleich zum Handelsrecht abgegrenzt wird. Der Autor erklärt anschaulich, wie etwa langfristige Genussrechte mit voller Verlustteilhabe und Insolvenznachrang zwar handelsrechtlich zum Eigenkapital zu zählen sind, nach IFRS jedoch als Fremdkapital behandelt werden.
Nach dem knapp 300 Seiten starken Erläuterungsteil erwartet den Leser ein umfangreicher Aufgabenteil mit über 350 Aufgaben. Diese dienen der Übung und Vertiefung des Stoffes und machen das Buch wahrlich zu einem "Lernbuch". An den Aufgabenteil schließen sich ausformulierte Lösungen zu allen Aufgaben an.
Gesamteindruck:
Der Student wird aus diesem Werk großen Nutzen ziehen können. Besonders entgegen kommt das Fachbuch aber nicht nur Studenten, sondern auch Praktikern, weil es sehr viel Inhalt bietet und seine Stärke vor allem in der gezielten Suche nach einzelnen Rechtsfragen ausspielt. Für den täglichen Gebrauch ist das Werk daher für beide Zielgruppen auch aufgrund der Aktualität uneingeschränkt zu empfehlen.
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