Herzlich willkommen auf jurawelt.com

Handelsrecht gehört zu den Rechtsgebieten, die von Studenten erfahrungsgemäß nur gestreift werden, es sei denn, dass sich im Rahen des Schwerpunktbereiches eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Materie ergibt. Wer da nicht nur mit einem Lehrbuch arbeiten möchte, sondern auch ein dazu passendes Fallbuch sucht, sollte sich die beiden Werke von Tobias Lettl, Professor an der Universität Potsdam, näher anschauen.

"Handelsrecht" und "Fälle zum Handelsrecht" sind aufeinander abgestimmt und haben den großen Vorteil, dass sie aus der Feder desselben Autors stammen. Damit ergibt sich ein in sich geschlossenes und frei von Widersprüchen erstelltes System, in dem Rechtsprobleme einheitlich gelöst werden.

Das Lehrbuch Handelsrecht gliedert sich in 13 Kapitel, die in verständlichem Stil geschrieben und von vielen Fallbeispielen durchzogen sind. Diese bestehen nicht nur aus kleinen Fragen, sondern sind gutachterlich gelöst. Dies kommt dem Verständnis des Lesers sehr zugute. Das im Vergleich zu den Werken von Canaris oder Schmidt „dünne“ Lehrbuch legt den Schwerpunkt vor allem auf den examensrelevanten Lernstoff. Daher liegen die Grundlagen auf dem Ersten, Dritten und Vierten Buch des Handelsgesetzbuches. Am Anfang eines jeden Kapitels finden sich für Interessierte natürlich weitere Vertiefungshinweise.

Fälle zum Handelsrecht besteht aus 18 – teilweise kürzeren, teilweise umfangreichen – Fällen. Dem Sachverhalt folgt eine gut strukturierte Lösung, deren einzelne Prüfungsschritte erfreulicherweise mit Randnummern versehen sind und so ein schnelles Finden in der ausformulierten Lösung erleichtern. Vorteilhaft wäre es noch, wenn der Sachverhalt optisch durch Seitenumbruch von der Gliederung getrennt wäre. Dies würde einem Studenten, der den Fall ohne Hilfestellung lösen will, ein umständliches Verdecken der Gliederung bzw. Lösung ersparen. Inhaltlich decken die Fälle den examensrelevanten Bereich ganz und gar ab. Auch Studenten der Schwerpunktbereiche im Handelsrecht werden die Vielfalt der besprochenen Problematiken zu schätzen wissen.

Gesamteindruck:
as Zusammenspiel beider Werke kommt dem Studenten im Handelsrecht sehr zugute. Die aufeinander abgestimmten Bücher machen es dem Leser deutlich einfacher sich ernsthaft mit dem Handelsrecht auseinanderzusetzen und Fallpraxis zu erwerben. Gerade auch Studenten im Schwerpunktbereich hilft rein abstraktes Wissen wenig, wenn in der Klausur in angemessener Zeit ein Fall gut vertretbar zu lösen ist. Dafür ist das Fallbuch Lettls gut geeignet. Aufbau des Gutachtens, Schemata und die richtige Gewichtung der Prüfung werden dem Leser gut vermittelt.