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"Das Assessorexamen im Zivilrecht" von Monika Anders / Burkhard Gehle
Dirk Scheibe
16.09.2010

Standardwerk

Eine Rezension zu:

Monika Anders / Burkhard Gehle

Das Assessorexamen im Zivilrecht


9. Auflage

Werner Verlag, Köln 2008, 524 Seiten, 39,90 ?
ISBN 978-3-8041-1091-5

http://www.werner-verlag.de



Zu Beginn des Referendariats sollte man sich für eines der so genannten ?Kochbücher? entscheiden, um ein praxisorientiertes Handbuch zur Vorbereitung auf die Zivilrechtsklausuren bzw. die tägliche Arbeit an seiner Seite zu haben. Seit vielen Jahren stellt das vorliegende ?Kochbuch? ein Standardwerk auf dem Gebiet des Zivilprozessrechts dar und hat schon viele Generationen von Juristen auf Ihren Weg zum Zweiten Staatsexamen begleitet.

Im Rahmen des Rechtsreferendariats wird einem von den meisten Ausbildern das vorliegende Buch empfohlen. Gerade als Neuling in der Praxis des Zivilprozessrechts erleichtert es einem die Arbeit ungemein, da man eine kompakte Darstellung der Anforderungen des Rechtsreferendariats in diesem Bereich erhält. In seiner nunmehr 9. Auflage berücksichtigt es die Änderungen einschlägiger Gesetze und eine Vielzahl von neueren Gerichtsentscheidungen. Die Verfasser haben zudem weite Bereiche des Buches grundlegend überarbeitet.

Das Buch erscheint im Werner-Verlag in der Werner Studien Reihe. Es wendet sich in erster Linie an Referendare und Studenten. Aber auch Richter und Rechtsanwälte, sowie sonstige juristische Berufe werden als Zielgruppe durch das Werk angesprochen. Für Rechtsreferendare bietet sich das Werk als überschaubare Begleitung der Einführungsarbeitsgemeinschaften an und ist zum Einstieg in die doch zunächst ungewohnte Praxis des Zivilprozessrechts bestens geeignet. Für Referendare stellt das Werk die perfekte Ergänzung zum in der gleichen Reihe erscheinenden Oberheim dar.

Das Buch wurde durch die Verfasser in einen Allgemeinen und einen Besonderen Teil eingeteilt. Während sich der Allgemeine Teil hervorragend als Begleitung der schon erwähnten Einführungsarbeitsgemeinschaften eignet, ist der Besondere Teil eher als Nachschlagewerk und zur Vertiefung der gängigsten Probleme des Zivilprozessrechts geeignet.

Der Allgemeine Teil beginnt zunächst mit einer gestrafften Darstellung eines Gutachtens. Hierbei erläutern die Autoren unter anderem die heute immer noch unverzichtbare Relationstechnik. Anschließend werden die Entscheidungsformen des Zivilgerichts durch Beschluss und Urteil vorgestellt. Insbesondere die für Referendare prüfungsrelevanten Aufbaufragen werden anschaulich dargestellt. Ein weiteres Kapitel widmet sich anschließend der Examensklausur aus der Sicht des Zivilgerichts. Obwohl nach der Reform der Juristenausbildung eigentlich der Schwerpunkt in Richtung Anwaltschaft verlagert werden sollte, ist dieser Klausurtypus immer noch hoch aktuell und von den Autoren angemessen berücksichtigt worden. Die in diesem Zusammenhang immer wichtiger werdende Anwaltsklausur wird umfassend im nachfolgenden Kapitel behandelt. Abgeschlossen wird der erste Allgemeine Teil durch ein Kapitel zum Aktenvortrag.

Der zweite Besondere Teil des Buches beginnt mit einer umfassenden Darstellung zum Beweis und der Beweiswürdigung. Anschließend folgt ein Kapitel zur Aufrechnung des Beklagten im Prozess. Das Versäumnisurteil sowie das mit diesem im Zusammenhang stehende Einspruchsverfahren sind Gegenstand des darauf folgenden Kapitels. Die weiteren Kapitel beschäftigen sich mit verspäteten Angriffs- und Verteidigungsmitteln, dem Haupt- und Hilfsvorbringen, Haupt- und Hilfsantrag sowie unechten Hilfsanträgen. Anschließend werden die besonderen Klagemöglichkeiten der ZPO wie Widerklage, Stufenklage und Feststellungsklage vorgestellt. Die weiteren Kapitel beschäftigen sich sodann mit der Erledigung des Rechtsstreits, dem Urkundenprozess sowie Parteiänderungen. Abschließend erfolgt eine Darstellung der Berufung sowie des Arrests und der einstweiligen Verfügung. Abgeschlossen wird der Besondere Teil mit einem Beispiel zum Verkehrsunfall. Als Anhang erfolgt eine Darstellung der Arbeit in einem Zivildezernat inklusive dazugehörigen Beispielen.

Die Autoren haben wichtige Aufbauhinweise optisch hervorgehoben und wichtige Begriffe kursiv gedruckt. Die Gliederung ist übersichtlich und stört den Lesefluss kaum. Zum schnellen Auffinden von Themenbereichen ist das Buch zudem mit Randnummern versehen.  Auch die aktuell auf der Homepage des Buches verfügbaren Ergänzungen sind sehr hilfreich.

Gesamteindruck:
Das Buch ist die Pflichtlektüre schlechthin für alle Referendare. Es ist sowohl als Einstieg am Anfang des Referendariats als auch zur Wiederholung kurz vor dem Examen bestens geeignet. Einzig der hohe Preis schränkt die Tauglichkeit als Ausbildungsliteratur etwas ein.

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