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"Jugendhilferecht" von Peter-Christian Kunkel
Stefanie Kleinmanns
21.02.2008

Randmaterie in der Ausbildung

Eine Rezension zu:

Peter-Christian Kunkel

Jugendhilferecht


5. Auflage

Nomos, Baden-Baden 2006, 399 Seiten, 25,- €
ISBN 978-3-8329-1918-4

http://www.nomos.de

Für Studenten und Referendare wohl eher nur bei spezieller Schwerpunktsetzung – etwa in der Verwaltungsstation – interessant, ist das vorliegende Buch zum Jugendhilferecht für Praktiker in diesem Bereich geeignet. Durch viele Übersichten und Aufzählungen dürfte das Werk auch für Nichtjuristen verständlich sein.

Der Autor ist Professor an der Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl und war früher u.a. im Landesjugendamt Rheinland-Pfalz tätig. Dementsprechend stellt er auch das Jugendhilferecht einerseits von der rechtlich-theoretischen Seite, andererseits von der praktischen Seite her dar. Das Buch beginnt mit einer kurzen Einführung zur Entwicklung des Jugendhilferechts. Es folgt ein Kapitel zu den Grundsätzen des Jugendhilferechts, in dem insbesondere das Rangverhältnis von Jugendhilfe und den Leistungen nach dem SGB II und SGB III thematisiert werden. Anschließend behandelt der Autor die Tätigkeitsfelder der Jugendhilfe von der Förderung in der Familie über Tageseinrichtungen bis zu Aspekten der Pflege und Vormundschaft. Die Organisation der Jugendhilfe und die Kosten werden vervollständigt durch ein Kapitel zum Verfahren der Jugendhife nebst Datenschutz.

Im Anhang, der 40 % des Buches ausmacht, finden sich neben Lernkontrollfragen mit Lösungen zahlreiche Übersichten und Prüfschemata sowie Rechtsquellen, Muster und Verwaltungsvorschriften. Besonders umfangreich fällt das Glossar aus.

Gewöhnungsbedürftig ist das Schriftbild der eingefügten Tabellen und Übersichten. Zum einen ist die Schriftart uneinheitlich, zum anderen sind die Übersichten zuweilen so klein gedruckt, dass sie kaum noch lesbar sind. Dies trifft insbesondere auf eingescannte Dokumente zu wie z.B. den Musterpflegevertrag.

Im Übrigen stößt der Leser auf Passagen, die mit der Darstellung des Rechts rein gar nichts mehr zu tun haben, sondern politische Ansichten des Autors darstellen. Insbesondere fällt dies im Abschnitt über die Tagesbetreuung für Kleinkinder auf, der sehr stark an das Modell "Hausfrau und Mutter" erinnert.

Die Zielgruppe dieses Buches wird aus ihm ihren Nutzen ziehen und sonstige Passagen mit dem nötigen Sachverstand kritisch hinterfragen.

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