Betrachtet man die verschiedenen Partnerschaftsmodelle der heutigen Gesellschaft in Deutschland, so haben sich die nichtehelichen Lebensgemeinschaften neben der traditionellen Ehe seit langem etabliert. Aus juristischer Sicht sind diese Partnerschaften dadurch gekennzeichnet, dass sie einerseits die rechtliche Ausgestaltung durch eine Eheschließung nicht nutzen, andererseits zur Lösung ihrer partnerschaftlichen Konflikte die Gerichte um eine Entscheidung ersuchen. Mangels spezieller Vorschriften für die nichtehelichen Lebensgemeinschaften und ihrer Probleme ist ihre rechtliche Behandlung in der Rechtspraxis und der Lehre noch nicht einheitlich geklärt und von Einzelfallentscheidungen geprägt. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob es angesichts der Zunahme der nichtehelichen Lebensgemeinschaften und im Interesse der Rechtssicherheit nicht einer umfassenden gesetzlichen Regelung bedarf und wenn ja, wie eine solche aussehen könnte. Im ersten Teil der Arbeit werden kurz die historischen Entwicklungen und die aktuelle soziale Rolle der nichtehelichen Lebensgemeinschaft dargestellt. Einen allgemeinen Überblick gibt der zweite Teil über die rechtliche Situation der nichtehelichen Lebensgemeinschaft in Deutschland, um deren Bewertung hinsichtlich eines Regelungsbedarfs zu ermöglichen. Danach werden im dritten Teil die verschiedenen gesetzlichen Regelungen in Frankreich, den Niederlanden, Belgien und Katalonien vorgestellt. Im vierten Teil wird im Rechtsvergleich mit den dargestellten ausländischen Gesetzen dann ein entsprechender Gesetzesvorschlag für Deutschland erarbeitet.
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Sonja Venger wurde 1974 in Tettnang am Bodensee geboren. Nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr bei einer Diakoniestation in Stuttgart studierte sie Rechtswissenschaft an der Universität Konstanz. Das Referendariat absolvierte sie in Lübeck, Kiel, Hamburg und Toronto. Von 1997 bis 1999 war sie Vorstandsmitglied der European Law Students Association.
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